Einig gegen Rußland und „Nord Stream 2“: US-Vasall Duda will „Fort Trump“ in Polen

21. September 2018
Einig gegen Rußland und „Nord Stream 2“: US-Vasall Duda will „Fort Trump“ in Polen
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Die polnische Regierung hat jetzt ihren Wunsch nach einer ständigen US-Militärpräsenz in Polen erneuert und in Washington auch gleich kräftig Stimmung gegen das deutsch-russische Pipeline-Projekt Nord Stream 2 gemacht.

US-Präsident Trump sagte bei einem Treffen mit dem polnischen Staatschef Duda im Weißen Haus zu, man werde die Bitte nach einer amerikanischen Truppenpräsenz „sehr ernsthaft“ prüfen. Duda bezeichnete einen solchen Stützpunkt als Abschreckungsmaßnahme gegen „aggressives russisches Verhalten“. Eine permanente US-Basis in diesem Teil Europas liege sowohl im polnischen als auch im US-Interesse, betonte er. Duda schlug vor, daß der Stützpunkt „Fort Trump“ getauft werden könnte.

Auch Trump sprach von einem aggressiven Verhalten Rußlands: „Ich denke, es ist eine sehr aggressive Situation. Ich denke, Rußland hat sich sehr aggressiv verhalten“, sagte.

Bisher wird ein NATO-Bataillon in Polen von den USA geführt. Allerdings sind die US-Soldaten in Polen dort nicht fest stationiert, sondern werden regelmäßig ausgetauscht. Trump hob nun hervor, daß Polen bereit sei, die Installation einer US-Militärbasis mit „viel mehr als zwei Milliarden Dollar“ (1,7 Milliarden Euro) zu unterstützen. Insofern seien die USA „sicherlich“ bereit, über einen permanenten Stützpunkt zu sprechen.

Einvernehmlich machten Trump und Duda zudem Front gegen die Pipeline Nord Stream 2, die ab Ende 2019 russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren soll. Daß Deutschland „Milliarden und Milliarden von Dollar“ an Rußland für seine Energieversorgung zahle“, sei „unangemessen“ und „eine sehr schlechte Sache für die Menschen in Deutschland“, kritisierte der US-Präsident.

Die USA und Polen seien einer diversifizierten Energieversorgung für Europa „tief verpflichtet“, sagte Trump. Beobachter weisen darauf hin, daß die US-Interessen allerdings in Wahrheit dem Absatz eigenen – durch umweltschädliches Fracking gewonnenen – Flüssiggases gelten. Duda geißelte Nord Stream 2 gar als „riesige Bedrohung“ für die Zuverlässigkeit der polnischen Energieversorgung. Deswegen habe sich Polen für den Import von Flüssiggas aus den USA entschieden. (mü)

2 Kommentare

  1. Bürgerfreund sagt:

    Dann sind doch alle zufrieden, Duda erhält sein Gas von den USA und einen großen Militärstützpunkt namens Trump. Deutschland und der Rest Europas bekommt sein Gas ohne Leitungsunterbrechungen durch Drittstaaten direkt von Russland. Ist doch alles prima, was gibt es da noch zu kritisieren?

    Ramstein nach Polen zu verlegen wäre doch auch eine exzellente Maßnahme!

  2. NATO ist aggressiv – Russland ist nicht aggressiv.

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