„Steirische Wacht“ in Slowenien: Jetzt greift der Staat hart durch

7. September 2018
„Steirische Wacht“ in Slowenien: Jetzt greift der Staat hart durch
National
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Foto: Symbolbild

Marburg a.d. Drau. Gegen die Bürgerwehr „Steirische Wacht“ („Stajerska varda“) in Slowenien geht jetzt der Staat mit Nachdruck vor. In der Gegend von Marburg a.d. Drau (Maribor) und in Murska Sobota wurden fünf Hausdurchsuchungen durchgeführt und zwei Personen festgenommen, unter ihnen auch der Anführer Andrej Sisko. Er bleibt vorerst in Haft und wird einem Untersuchungsrichter vorgeführt.

Sisko wird Aufhetzung zur gewaltsamen Änderung der Verfassungsordnung vorgeworfen. Als Anführer der Gruppe habe er zum gewaltsamen Umsturz von höchsten Staatsvertretern aufgerufen, so der Vorwurf. Sisko habe eine bewaffnete Gruppe organisiert und in Videoaufnahmen auf die Notwendigkeit eines Umsturzes verwiesen, heißt es. „Das sind Drohungen, die man äußerst ernst nehmen muß, was wir in diesem Fall auch gemacht haben“, erklärte ein Behördensprecher. Die Polizei stellte anhand von Fotos und Videos in sozialen Netzwerken auch fest, daß einer der Verdächtigten im Besitz eines unerlaubten Sturmgewehrs M70 war. Der Besitz des Militärgewehrs sei Privatpersonen untersagt.

Dem zweiten Verdächtigten, der am Donnerstag ebenfalls festgenommen wurde, wird Beihilfe bei diesen Straftaten zur Last gelegt. Er habe die Teilnehmer für die Versammlung angeworben, hieß es.

Der Hauptbeschuldigte Andrej Sisko, Vorsitzender der nicht im Parlament vertretenen Partei „Vereinigtes Slowenien“, hatte im Vorjahr bei der Präsidentenwahl mit landesweit 2,2 Prozent der Stimmen einen Achtungserfolg verbucht. Er ist auch langjähriger Anführer des heimatverbundenen Vereins „Hervardi“, der ausländer-, islam- und schwulenkritische Positionen vertritt. (mü)

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