Neues Enthüllungsbuch über den US-Präsidenten: Donald Trump, der Unberechenbare

6. September 2018
Neues Enthüllungsbuch über den US-Präsidenten: Donald Trump, der Unberechenbare
International
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Foto: Symbolbild

New York. US-Präsident Trump sieht sich erneut mit einer unangenehmen Buchveröffentlichungh konfrontiert. Wie zuvor schon Bestsellerautor Michael Wolff mit seinem Insider-Report „Feuer und Zorn“ wartet jetzt auch der Starreporter Bob Woodward mit enthüllenden Innenansichten aus dem Weißen Haus auf. Sie zeigen Präsident Trump unberechenbar und sprunghaft, während seine Umgebung ständig bemüht ist, ihn zu kontrollieren und Schlimmeres zu verhindern.

So soll Trump etwa nach dem  angeblichen Giftgasanschlag von Syriens Präsident Bashar al-Assad im April 2017 (für den es keinerlei Beweise gibt) zu seinem Verteidigungsminister James Mattis gesagt haben: „Laßt uns ihn verdammt nochmal töten! Laßt uns ganz viele von ihnen töten!“

Woodward beschreibt in Anekdoten, wie die Mitarbeiter des Präsidenten ständig versuchen, ihren Chef unter Kontrolle zu bringen, und seine Anweisungen mißachten. Woodward, der durch das Aufdecken des Watergate-Skandals bereits den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon zu Fall brachte, nennt in seinem Buch keine Quellen, hatte aber offenbar Zugang zu Insidern im Weißen Haus.

Seiner Darstellung zufolge drängt Trump seine Mitarbeiter ständig zu Aktionen, die schwere Konflikte zur Folge haben könnten – so daß sie sich gezwungen sähen, seine Anweisungen zu ignorieren. Das Weiße Haus befinde sich ständig im Zustand eines „Nervenzusammenbruchs“. So soll Verteidigungsminister Mattis nach Trumps Wunsch, Assad zu töten, dem US-Präsidenten versichert haben, daß er sich darum kümmern werde – ohne dies tatsächlich zu tun. Außerdem soll er zu einem anderen Mitarbeiter danach gesagt haben: „Wir machen nichts von alledem. Wir werden viel maßvoller sein.“ Laut Woodward ignorieren Trumps Berater seine Anweisungen nicht nur, sondern sabotieren sie zum Teil auch. So berichtet der Autor vom Wirtschaftsberater Gary Cohn, der im vergangenen Jahr eine Anweisung vom Schreibtisch des Präsidenten verschwinden habe lassen. Hätte Trump sie unterschrieben, wäre das Handelsabkommen der USA mit Südkorea aufgelöst worden.

Woodward zitiert in seinem Buch auch Stabschef John Kelly, der im Kreis von Mitarbeitern über den Präsidenten gesagt haben soll: „Er ist ein Idiot. Es ist sinnlos, zu versuchen, ihn von irgendetwas zu überzeugen. Er ist entgleist.“

Laut Woodward soll Trump auch bereits konkret nach Plänen für einen präventiven Militärschlag gegen Nordkorea gefragt haben.

Das Weiße Haus wies die Darstellungen Woodwards mittlerweile scharf zurück. Das Buch enthalte nichts anderes als „Lügengeschichten, viele davon von verärgerten früheren Mitarbeitern“, sagte Trumps Sprecherin Sarah Sanders. Der Verlag Simon & Schuster beharrt unterdessen darauf, der Autor decke „das erschütternde Leben im Inneren von Präsident Donald Trumps Weißem Haus“ auf. (mü)

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