Bewegung bei den italienischen Rechtskonservativen: Lega trennt sich von Forza Italia

4. September 2018
Bewegung bei den italienischen Rechtskonservativen: Lega trennt sich von Forza Italia
International
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Foto: Symbolbild

Rom. Nach der rechten Wende in Italien gerät die politische Landschaft dort weiter in Bewegung. Jetzt möchte sich Lega-Chef Salvini von der Forza Italia unter Ex-Premier Silvio Berlusconi loslösen, mit dem man zuletzt noch gemeinsam in den Wahlkampf gezogen war.

Schon im Oktober will die Lega ohne die Forza Italia an den Regionalwahlen in den Abruzzen teilnehmen. „Wir haben den Beschluß gefaßt: Die Lega wird allein am Wahlkampf in den Abruzzen teilnehmen. Wir werden siegen”, schrieb der Abgeordnete Giuseppe Bellachioma, Koordinator der Lega in der mittelitalienischen Region.

EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani, Spitzenpolitiker der Forza Italia, rief die Lega hingegen auf, sich von der populistischen Fünf Sterne-Bewegung zu trennen, mit der sie die neue Regierung in Rom aufgebaut hat. Tajani prophezeite der derzeitigen Regierung um Präsident Conte eine kurze Lebenszeit. „Die Regierung wird nicht lange halten. Die Ansichten der Lega und der Fünf Sterne-Bewegung sind zu unterschiedlich. Wie lang kann Lega-Chef Salvini eine Regierung aushalten, in der die Fünf Sterne-Bewegung das Sagen hat?”, fragte Tajani im Interview mit der Tageszeitung „Quotidiano Nazionale“.

Forza-Italia-Chef Berlusconi dementierte indes, daß seine Partei wegen der zunehmenden Popularität der Lega unter Imageverlusten leide und daß mehrere ihrer Parlamentarier zur Salvini-Gruppierung übertreten wollten. „Forza Italia ist gesund, es gibt keinen signifikanten Parlamentarier-Verlust”, versicherte Berlusconi. In den vergangenen Tagen hatte die Duce-Enkelin und EU-Parlamentarierin Alessandra Mussolini die Forza Italia verlassen. (mü)

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