Orbán – Salvini – Babis: Eine zuwanderungskritische Achse formiert sich

29. August 2018
Orbán – Salvini – Babis: Eine zuwanderungskritische Achse formiert sich
International
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Foto: Symbolbild

Mailand/Rom. Die neue italienische Regierung verstärkt die Kontakte zu den zuwanderungskritischen Visegrad-Ländern. Innenminister Salvini hat jetzt in Mailand den ungarischen Präsidenten Orbán empfangen. Zur gleichen Zeit traf der italienische Regierungschef Conte seinen tschechischen Amtskollegen Babis in Rom. Orban war Medienberichten zufolge über die Einladung sichtlich erfreut und bezeichnete Salvini als „meinen Helden“.

„Ich schätze Salvini sehr. Wir sind Schicksalsgenossen. Ich bin sicher, daß wir Erfahrungen austauschen können“, wurde Orbán vor dem Treffen mit Salvini zitiert. Er betonte, daß die Beziehungen zwischen Italien und Ungarn dank der neuen rechtspopulistischen Regierung in Rom exzellent seien. Die Beziehungen zur Vorgängerregierung unter dem sozialdemokratischen Regierungschef Matteo Renzi seien dagegen sehr negativ gewesen. „Wir wurden ständig beschimpft“, kritisierte Orbán.

Der ungarische Regierungschef erklärte, er begreife Italiens Forderung nach einer Aufnahme von im Mittelmeer geretteten Migranten durch andere EU-Länder. „Diese Forderung halten wir jedoch für nicht vernünftig. Wenn Migranten in Europa gelandet sind, ist nicht die Umverteilung, sondern die Heimführung die Aufgabe der Staaten. In dieser Hinsicht kann Italien mit Ungarns Unterstützung rechnen. Die Aufnahme der Migranten wäre ein Signal, daß die Schlepper gewonnen haben“, so Orbán.

Der italienische Regierungschef Conte empfing zur gleichen Zeit seinen tschechischen Amtskollegen Babis. Laut Medien standen auch hier die europäische Migrationspolitik, der Schutz der EU-Außengrenzen, Hilfen für Afrika und bilaterale Themen auf der Tagesordnung. Babis besuchte unter anderem das Hauptquartier der EU-Marinemission „Sophia“ EUNAVFOR MED in Rom und traf die drei tschechischen Soldaten, die sich an dem Einsatz beteiligen. (mü)

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