Folgen der Krise in Venezuela: Piraten erobern die Karibik zurück

15. August 2018
Folgen der Krise in Venezuela: Piraten erobern die Karibik zurück
International
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Foto: Symbolbild

Port of Spain. Nachdem die früher in der Karibik weitverbreitete Piraterie spätestens im 19. Jahrhundert dort eliminiert werden konnte, kehrt sie jetzt offenbar wieder zurück. Seeräuber machen sich vor allem vor der Küste des krisengeschüttelten Venezuela verstärkt bemerkbar.

Davor warnte jetzt die UNO – ihren Angaben zufolge sind im laufenden Jahr wegen der miserablen Lebensbedingungen bereits 547.000 Menschen aus Venezuela nach Ecuador geflohen. Viele Venezolaner sehen keinen anderen Ausweg als die Kriminalität – auch auf See. In den Gewässern vor Honduras, Nicaragua, Haiti oder St. Lucia kommt es immer wieder zu Vorfällen mit Piraten. Wie die Plattform oceansbeyondpiracy.org berichtet, stieg die Zahl der Übergriffe von Piraten und bewaffneten Überfällen gegen Schiffe von 27 Vorfällen im Jahr 2016 auf 71 im vergangenen Jahr an – ein Plus von 163 Prozent. Auf einer Karte hat die Organisation die Orte der Angriffe festgehalten.

Ins Visier der Seeräuber geraten Frachtschiffe, Jachten, aber auch kleine Fischerboote. Wie ein Fischer aus Trinidad gegenüber der „Washington Post“ berichtet, sehe er seit kurzem immer mehr Kriminelle aus Venezuela mit Schiffen in seiner Heimat ankommen. Diese schmuggelten Waffen, Drogen, Frauen und exotische Tiere.

Die Küstenwache ist vielerorts überfordert. Venezolanische Beamte sollen selbst schon vor Anker liegende Schiffe gekapert und Geld und Essen gefordert haben, will die „Washington Post“ von Insidern erfahren haben. (mü)

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