Streit um das israelische Nationalitätsgesetz: Israelische Araber sehen sich diskriminiert

3. August 2018
Streit um das israelische Nationalitätsgesetz: Israelische Araber sehen sich diskriminiert
International
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Foto: Symbolbild

Tel Aviv. Israel hat sich vor zwei Wochen per Gesetz in einen Nationalstaat umdefiniert und Ivrit – die neuhebräische Sprache – zur offiziellen Amtssprache erklärt. Das Gesetz bekräftigt darüber hinaus Jerusalem als Hauptstadt Israels. Die arabische Sprache hat künftig nur noch einen „Sonderstatus“ inne. Das Gesetz wurde im In- und Ausland heftig kritisiert.  Der türkische Präsident Erdogan etwa wirft der israelischen Führung „Faschismus“ vor. Sogar die EU zeigt sich besorgt.

Jetzt protestierten Tausende Menschen in Tel Aviv im Rahmen einer „Arabischstunde“ gegen das Nationalitätsgesetz. Die Teilnehmer lernten arabische Wörter, hörten Texte und Lieder auf Arabisch. Die Veranstalter waren Nichtregierungsorganisationen. Arabische Abgeordnete sowie der palästinensische Ministerpräsident Rami Hamdallah bezeichneten das umstrittene Gesetz als rassistisch.

Der umstrittenste Artikel sollte ursprünglich die Errichtung ausschließlich jüdischer Wohnorte ermöglichen. Die neue Version enthält allerdings nur noch die Formulierung: „Der Staat sieht die Entwicklung jüdischer Gemeinden als nationalen Wert an und wird diese ermutigen und fördern.“

Rund 20 Prozent der fast neun Millionen israelischen Bürger sind Araber. (mü)

 

Bildquelle: wikimedia/Zachi Evenor

2 Kommentare

  1. akizur sagt:

    Die arabischen Länder hatten eine andere Lösung ; sie haben nach dem 6 Tage Krieg die Juden aus ihren Ländern vertrieben. Damit hatte sich jegliches Sprachproblem für immer gelöst.

  2. Paul Buchdeld sagt:

    Ist richtig so. In Deutschland hätte ich auch etwas dagegen wenn arabisch eine Amtssprache wär.

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