Marine Le Pen hofft auf Kurz und prognostiziert das Ende von Schengen: „Das ist die Zukunft“:

5. Juli 2018
Marine Le Pen hofft auf Kurz und prognostiziert das Ende von Schengen: „Das ist die Zukunft“:
International
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Foto: Symbolbild

Paris. Die Vorsitzende des vormaligen Front National und nunmehrigen Rassemblement National, Marine Le Pen, setzt große Hoffnungen auf die österreichische EU-Ratspräsidentschaft unter der Führung von Bundeskanzler Kurz (ÖVP). „Ich hoffe, daß Kurz zu jenen Leadern zählt, die (…) ihre Länder gegen die illegale Migration zu verteidigen [wissen], die unsere Identität bedroht”, erklärte Le Pen im Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Il Giornale”.

Sie zeigte sich zuversichtlich, daß Kurz das Programm umsetzen werde, für das er gewählt worden sei, und prognostizierte im gleichen Zusammenhang auch das Ende der EU: „Die EU ist am Ende. Das bedeutet die Befreiung Europas. Denn Europa ist in Wahrheit in den Händen einer grenzüberschreitenden und technokratischen Haftstruktur, die sich ohne und auch gegen den Willen der Völker entwickelt hat”, sagte Marine Le Pen.

Sie rechnet darüber hinaus mit dem Ende des Schengen-Abkommens, das die Grenzkontrollen zwischen den Mitgliedstaaten grundsätzlich abgeschafft hat. „Die EU ist gegenüber der Migrationswelle machtlos. Die Rückkehr zu den nationalen Grenzen ist der einzige Weg, um diese zu stoppen. Das ist die Zukunft“, sagte sie.

Le Pen will auch die Pläne des italienischen Innenministers Salvini unterstützen, eine grenzüberschreitende Partei zu gründen, die sich für ein „Europa der Völker” einsetzen will: „Es wäre schade, wenn sich die Bewegungen, die Europa von der EU befreien wollen, nicht eine kompakte Front gegen die Globalisierungsbefürworter an der Macht bilden würden.“ (mü)

3 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Als die europäische Gemeinschaft noch eine wirtschaftliche war (EWG), sah die Welt noch anders aus. Es gab noch keinen islamischen Terrorismus, keine Masseninvasion aus inkompatiblen Kulturen (Orient und Schwarzafrika), Identität und Lebenswelt der Völker der EWG waren nicht bedroht. Die EWG kam dem sehr nahe, was De Gaulle mit „Europa der Vaterländer“ meinte. Irgendwann kam das politische Establishment auf die Idee, die EWG in Richtung einer politischen Gemeinschaft weiterzuentwickeln (EU).

    Damit hatte man allerdings die Büchse der Pandora geöffnet: Die Mitgliedsstaaten büßten einen nicht unwesentlichen Teil ihrer Souveränität ein, die Wünsche und Interessen der Mitgliedsvölker wurden vernachlässigt (man tat so, als gäbe es keine unterschiedlichen Volkscharaktere mehr). Aber vor allem: Die EU entwickelte sich zu einem bürokratischen, bürgerfernen Gebilde, welches unfähig ist, sich gegen (nicht-militärische) Bedrohungen von außen zur Wehr zu setzen.

    Im Zuge der Diktatur der „Political Correctness“ werden nun alle diejenigen, die darauf (zurecht) hinweisen, daß die EU in ihrer heutigen Ausprägung gescheitert ist und eine Rückkehr zu einem „Europa der Vaterländer“ fordern – das bedeutet, daß die Mitgliedsstaaten ihre volle Souveränität zurückerhalten, Grenzkontrollen nach eigenem Duktus durchführen und selbst darüber bestimmen, wer sich im Land aufhalten darf und wer nicht -, als rechtspopulistisch und schlimmer diffamiert.

    Fazit: Mit dem heutigen EU-Konstrukt „im Rücken“ schafft sich das abendländische Europa selber ab!

  2. Claus sagt:

    Die scheint es aber auch nicht begriffen zu haben!

    Nicht der Schengen-Raum ist aktuell das Problem, sondern die Aussengrenzen.

    • Bernd Sydow sagt:

      Aber wenn die Außengrenzen das Problem sind, was zweifelsohne zutrifft, dann ist „automatisch“ auch der Schengen-Raum ein Problem, denn beide sind die zwei Seiten ein und derselben Medaille.

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