Freiheitliche schießen weiter gegen „Die Aula“: Drohungen gegen FPÖ-Autoren

28. Mai 2018
Freiheitliche schießen weiter gegen „Die Aula“: Drohungen gegen FPÖ-Autoren
Kultur & Gesellschaft
2
Foto: Symbolbild

Wien/Graz. Der Feldzug der österreichischen Freiheitlichen gegen die – bislang – der Partei nahestehende Monatszeitschrift „Die Aula“ nimmt Züge eines Ketzerkreuzzuges an. Nachdem das Blatt jüngst in einem Beitrag einen schwarzen Song-Contest-Teilnehmer als „Quotenmohr“ bezeichnet hatte, hatte die FPÖ-Führung dieser Tage den radikalen Rückzug der Partei aus der Trägergesellschaft der „Aula“ angekündigt.

Das genügt den Parteioberen aber jetzt nicht mehr, und Beobachter können sich des Eindrucks nicht erwehren, daß es jetzt auch um einen innerparteilichen Machtkampf geht. Der stellvertretende FPÖ-Chef, der vormalige Bundespräsidentenkandidat und jetzige Infrastrukturminister Norbert Hofer, hat nun allen FPÖ-Politikern pauschal mit dem Ende ihrer Parteikarriere gedroht, sollten sie weiter Beiträge für „Die Aula“ liefern. Hofer wörtlich: „Jeder, der dort weiter publiziert, hat die Chance auf eine weitere Karriere in der FPÖ verwirkt.“

Dem steirischen dritten Landtagspräsidenten Gerhard Kurzmann, der Autor in der „Aula“ war, kündigte Hofer unverblümt an: „Er wird bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten.“

FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky hält es darüber hinaus für denkbar, daß „Die Aula“ nicht mehr unter diesem Namen weiterbestehen wird. Er gehe davon aus, daß der Name vom Markt verschwinden werde, sagte Vilimsky der Tageszeitung „Standard“: „Die Marke ist so beschädigt, daß sie keine Zukunft hat.“

Bislang haben zwar einige der Teilhaber der Trägergesellschaft der „Aula“ ihren Rückzug erklärt, nicht aber der größte Anteilseigner, der Freiheitliche Akademikerverband Steiermark, der 36,8 Prozent hält. Das Tauziehen um „Die Aula“ bleibt spannend. (mü)

2 Kommentare

  1. AufShRy sagt:

    Kann sich noch jemand an die Bezeichnung
    “höhensonnengebräunte Sangeschwuchteln“
    erinnern? Wäre vielleicht besser gewesen 😉

  2. Eidgenosse sagt:

    Jetzt auch noch der Hofer – ojeoje – kollektive Gwehirnerweichung nennt man das wenn man nicht mehr erkennt WO der TATSÄCHLICHE Feind steht.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.