Moskau warnt vor Ausbreitung des IS in Zentralasien: Nur „russische Propaganda“?

22. Mai 2018
Moskau warnt vor Ausbreitung des IS in Zentralasien: Nur „russische Propaganda“?
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Washington. Das US-Verteidigungsministerium teilt russische Warnungen wegen der Ausbreitung der Terrormiliz „Islamischer Staat” in Zentralasien nicht und bezeichnet diesbezügliche Erklärungen als „russische Propaganda”. Der Vertreter des Pressedienstes des Pentagons, Kone Faulkner, erklärte dazu wörtlich: „Rußland schürt weiter die globalen Befürchtungen über den IS in Afghanistan, indem es versucht, die Bemühungen der USA in Afghanistan zu unterminieren. Rußland sucht nach jeder Gelegenheit, die es finden kann, um einen Keil zwischen die USA und unsere zentralasiatischen Partner zu treiben.“

„Diese unbegründeten Behauptungen über Versuche des IS, Gebiete in Zentralasien zu erobern, sind nicht mehr als Propaganda”, so Faulkner.

Der russische Vizeaußenminister Oleg Syromolotow hatte zuvor in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe erklärt, Afghanistan werde eine Hochburg des internationalen Terrorismus. Laut dem russischen Diplomaten agieren in Afghanistan derzeit 4.000 bis 10.000 aktive IS-Terroristen, davon die Hälfte im nördlichen Grenzgebiet. Die Terroristen hätten den Sturz legitimer Regierungen, die Eroberung von Territorien der zentralasiatischen Staaten und Rußlands sowie den Ausbau des Quasi-Staates „Nord-Chorasan” zu ihrem Ziel erklärt. (mü)

4 Kommentare

  1. Hans sagt:

    Die USA können den IS nicht bekämpfen, denn es ist ihr eigenes Kind das sie mit viel Geld herangezüchtet haben.

  2. Eidgenosse sagt:

    Wer regiert denn in Afghanistan den grössten Teil des Landes?: die Taliban und sie vergrössern ihren Einfluss stetig. Taliban und IS sind kaum zu unterscheiden, jedenfalls was ihre brutalen islamischen Methoden angeht. Und wer hat die Taliban gegründet und bewaffnet? Die USA, allerdings hiessen sie damals noch Mudschaheddin und wurden als anti-Russland Armee trainiert und ausgerüstet, natürlich auch von den USA. Auch IS Kämpfer wurden von den USA ausgebildet – dazu gibt es genügend Beweise (Ganser hat das thematisiert). Der Hegemon USA versucht überall Länder und Regionen zu destabilisieren um seinen Einfluss zu erhöhen. Wenn dieser kranke Koloss auf Kartenhaus-Füssen zusammenbricht, mache ich eine Flasche Dom Perignon auf. Vielleicht erlebe ich das noch.

  3. Bernd Sydow sagt:

    Ob diese russischen Warnungen gerechtfertigt oder nur Propaganda sind, läßt sich vielleicht so feststellen: Erst mal abwarten, aber jederzeit kampfbereit sein. Freilich: Die Wieder-Ausbreitung der Taliban in Afghanistan wird auch das Pentagon nicht bestreiten können.

  4. Pack sagt:

    Wer den IS totschweigt und nicht effektiv bekämpft, fördert ihn.

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