Straches „Versöhnungs“-Kurs bleibt unerwidert: Kultusgemeinde-Chef watscht FPÖ ab

6. Mai 2018
Straches „Versöhnungs“-Kurs bleibt unerwidert: Kultusgemeinde-Chef watscht FPÖ ab
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Wien. Warum soll es den österreichischen Freiheitlichen besser ergehen als der bundesdeutschen AfD – sie versuchen sich bis zur Selbstverleugnung Israel anzubiedern, doch das Werben bleibt ohne Gegenliebe.

Das wurde jetzt bei zwei Presseterminen deutlich, zu denen die österreichische „Kronen“-Boulevardzeitung FPÖ-Chef Strache und den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, zu getrennten Gesprächen eingeladen hatte.

„Ich arbeite seit vielen Jahren an einer Aussöhnung“, erklärte Strache bei dieser Gelegenheit einmal mehr. Doch der Chef der Kultusgemeinde zeigte die kalte Schulter: „Eine Aussöhnung steht nicht zur Debatte.“

Thema waren auch angeblich „antisemitische“ Bemerkungen des FPÖ-Fraktionschefs im Nationalrat, Johann Gudenus, über die Rolle des Mega-Spekulanten George Soros bei der Migration aus Syrien nach Europa. Strache erklärte hierzu, daß „unsere Kritik an George Soros böswillig als antisemitische Aktion umgedeutet wurde“. Es gehe aber um die berechtigte Kritik an dem, „was hinter dem Großinvestor George Soros und auch seinen Spekulationsgewinnen steht, und durchaus auch um sein mehr als fragwürdiges Engagement in der Flüchtlingskrise und nicht die Frage seines religiösen Hintergrunds“.

Im übrigen versuchte der FPÖ-Chef auch mit seinem demonstrativen Engagement gegen „Antisemitismus“ zu punkten und erklärte: „Ich habe meinen Beitrag geleistet und in meiner Rede am Akademikerball klar unsere Verpflichtung und Verantwortung für das Gedenken an die Opfer des Holocaust in der Gegenwart und für kommende Generationen betont. Ich selbst kann nicht mehr als klarstellen, daß antisemitisches Gedankengut in unserer Partei keinen Platz hat.“

Kultusgemeinde-Präsident Deutsch zeigte sich davon nicht beeindruckt: „Schöne Worte reichen nicht. Seit November gab es im Umfeld der FPÖ 23 antisemitische und neonazistische Vorfälle.“ Da wird der FPÖ der Büßergang auch weiterhin nicht erspart bleiben. (mü)

4 Kommentare

  1. Eidgenosse sagt:

    Auch wenn ich mich sinngemäss wiederhole: Das Hofieren Israels und all seiner Unterorganisationen bis hin zum Mossad (der gehört auch dazu) macht jede freiheitliche Bewegung lächerlich. Straches Israel-Streichelkurs passt mir schon lange nicht mehr und wenn Teile der AfD mit Kippas herumturnen aber dann gleichzeitig die NPD als widerwärtig oder widerlich bezeichnen, dann hat der jeweils Gemeinte noch nicht gemerkt dass der Wähler deshalb diese Parteien NICHT gewählt hat. Merke: Wer sich als Wurm gebärdet muss sich nicht wundern wenn er zertreten wird.

  2. Paul Buchfeld sagt:

    Es gibt mit Sicherheit auch genügend Politiker in Israel die eine deutschfeindliche oder österreichfeindliche Gesinnung haben.

  3. akizur sagt:

    „Aussöhnung“? Wozu? Hat Israel nicht schon SühneGeld genug gekriegt? Die FPÖ hat es nicht nötig , sich mit Israel „auszusöhnen“.Nach 70 Jahren ist das doch alles längst Geschichte.

  4. Axel Heinzmann sagt:

    Und die gesetzestreuen, friedlichen, patriotischen IDENTITÄREN werden mehr denn je verfolgt, trotz einer FPÖ in der Regierung. Schlimmer, als unter Rot-Schwarz. Schlechte Aussichten, auch bezüglich AfD/BRD. Wie viele Götterdämmerungen müssen wir denn noch mitmachen, bis es endlich mal wirklich hell wird?

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