Alle Jahre wieder: Bleiburger Gedenktreffen im Visier der Gesinnungswächter

3. Mai 2018
Alle Jahre wieder: Bleiburger Gedenktreffen im Visier der Gesinnungswächter
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Klagenfurt. Vergangenheitsbewältiger und politisch Korrekte aus mehreren Ländern haben wieder einen Aufreger gefunden. Im Kärntner Bleiburg soll demnächst auf einem Privatgrundstück wieder das Gedenken für die früheren kroatischen Ustascha-Soldaten stattfinden. Kritiker mutmaßen „faschistische“ und „rechtsradikale“ Umtriebe. Seit 2015 kommen zu der Veranstaltung rund 30.000 Besucher, darunter viele aus Kroatien.

Jetzt warnten bei einem überparteilichen Pressegespräch die EU-Abgeordneten Othmar Karas (ÖVP), Josef Weidenholzer (SPÖ) und Angelika Mlinar (Neos) sowie Rudolf Edlinger vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), Helmut Edelmayr (Mauthausen-Komitee) und Raimund Fastenbauer (Israelitische Kultusgemeinde) vor dem „größten Faschistentreffen Europas” (Edlinger).

Das Treffen, das für den 12. Mai geplant ist, ist offiziell eine katholische Gedenkmesse, die von dem Verein Bleiburger Ehrenzug auf einem Privatgrundstück gefeiert wird.

Der Kärntner Verfassungsschutz wies vorsorglich darauf hin, daß seine Beamten nicht Kroatisch könnten und das österreichische Verbotsgesetz nicht für kroatische faschistische Abzeichen gelte.

Raimund Fastenbauer von der Israelitischen Kultusgemeinde nannte das Treffen „eine unverschämte Provokation” für die jüdische Gemeinde und appellierte an die katholische Kirche in Österreich, Druck auf die Kirche in Kroatien zu machen. (mü)

Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Vor und nach Ende des Krieges fielen kommunistische Freischärler über die in Jugoslawien lebenden Volksdeutschen sowie über die noch verbliebenen Wehrmachts- und Ustascha-Soldaten her. Die an ihnen verübten Greueltaten gehören zu den grausamsten der Kriegs- und Nachkriegszeit. Nur einem geringen Teil von ihnen gelang die Flucht nach Kärnten, die noch übrig gebliebenen Deutschen wurden regelrecht hinausgeprügelt (sämtliche Angehörige der Ustascha wurden ermordet).

    Diese schrecklichen Ereignisse bleiben bei den politisch korrekten Protesten der „Vergangenheitsbewältiger“ gegen diese Gedenkveranstaltung im Kärntner Bleiburg – wie erwartet – unerwähnt. Aber damit offenbaren die Protestler wieder einmal die politpathologische Eindimensionalität sowie die ideologische Linkslastigkeit ihres Geschichtsbewußtseins!

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