Unklarheit über US-Syrien-Strategie: Trump storniert Gelder für den Wiederaufbau

2. April 2018
Unklarheit über US-Syrien-Strategie: Trump storniert Gelder für den Wiederaufbau
International
1
Foto: Symbolbild

Washington. Erst dieser Tage ließ US-Präsident Donald Trump vor Industriearbeitern in Ohio – zur Überraschung selbst seines Außenministeriums – verlauten, die US-Streitkräfte würden nicht mehr lange in Syrien bleiben, sondern „bald“ abziehen und nach Hause zurückkehren.

Während es hierzu noch keine Präzisierung gibt, hat Trump unterdessen jetzt ein anderes Signal gesetzt: die USA werden sich in keiner Weise am Wiederaufbau des von einem sechsjährigen Krieg heimgesuchten Landes beteiligen (der zum Gutteil vom Westen nach Syrien getragen wurde). Jetzt will Trump Medienberichten zufolge mehr als 200 Millionen Dollar (gut 160 Millionen Euro) eines Hilfsfonds für den Wiederaufbau in Syrien einfrieren. Er habe sich dazu entschlossen, nachdem er einen Bericht gelesen habe, wonach unlängst zusätzlich 200 Millionen Dollar an Hilfe genehmigt worden seien.

Diese Summe war im Februar in Kuwait vom damaligen (inzwischen entlassenen) US-Außenminister Tillerson bei einem Treffen der internationalen Anti-IS-Allianz zugesichert worden. Das „Wall Street Journal“ berichtete, Trumps Entscheidung stehe in Einklang mit seiner Ankündigung, daß die USA aus Syrien abziehen würden.

Auch aus Regierungskreisen verlautet, Trump habe in vertraulichen Gesprächen den Wunsch nach einem raschen Abzug aus Syrien geäußert. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters von zwei hochrangigen Mitarbeitern des Präsidenten. Damit stellt sich Trump gegen viele Mitglieder des Regierungsapparates. Derzeit sind in Syrien gegen jedes Völkerrecht etwa 2000 US-Soldaten stationiert, und von einer Änderung der bisherigen US-Syrien-Strategie ist vor Ort nichts zu sehen. (mü)

Ein Kommentar

  1. Emma D. sagt:

    Ein Rückzug der US-Truppen aus Syrien ist eine große Leistung von Trump, auch hinsichtlich der Durchsetzungsfähigkeit gegen den chronisch blutsäuferischen sog. militärisch-industriellen Komplex.

    Wer soll für den Schaden in Syrien aufkommen? Die belogenen und inflations-geplünderten US-Bürger? Am ehesten doch „Killery“ und ihr Todes-Obamat; dort sollte das nötige Geld zu finden sein. In den USA hält man das Haftungsprinzip in Ehren.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.