Absurde Rußland-Hetze: Jetzt soll Ex-Kanzler Schröder boykottiert werden

20. März 2018
Absurde Rußland-Hetze: Jetzt soll Ex-Kanzler Schröder boykottiert werden
National
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Foto: Symbolbild

Washington. Skurrile Auswüchse der westlichen Rußland-Hysterie: amerikanische Stimmen fordern jetzt erstmals, daß im Rahmen der aktuellen Sanktionen gegen Rußland auch der frühere SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder in die Sanktionsmaßnahmen einbezogen wird. So bezeichnete das „Wall Street Journal“ den 73jährigen Altkanzler am Wochenende in einem Leitartikel als „Putins Trojanisches Pferd in der EU“ bzw. als „Putins Agent“.

Ähnliches ist auch aus der Ukraine zu hören. Der ukrainische Außenminister Klimkin sagte der „Bild“-Zeitung: „Es ist wichtig, daß es Sanktionen nicht nur gegen russische Regierungsmitglieder und russische Staatsunternehmen gibt, sondern auch gegen diejenigen, die im Ausland Putins Projekte vorantreiben.“ Und weiter: „Gerhard Schröder ist für Putin weltweit der wichtigste Lobbyist. Es sollte deshalb geprüft werden, wie die EU hier handeln kann.“ Schröder war nach dem Ende seiner Kanzlerschaft 2005 zum Unternehmen Nord Stream gewechselt, das bereits eine russisch-deutsche Gaspipeline durch die Ostsee unterhält und im Rahmen des Projekts „Nord Stream 2“ eine zweite Trasse plant. Die wichtigsten europäischen Energieversorger unterstützen das Vorhaben, das die europäische Gasversorgung unabhängig von unsicheren Transitländern wie der Ukraine und Polen machen soll.

Altkanzler Gerhard Schröder wurde 2017 zudem zum Chef des Aufsichtsrates des russischen Energiekonzerns Rosneft gewählt.

Wenig überraschend, aber dennoch dreist in dieser Offenheit, schlossen sich der Schröder-Hetze aus dem Ausland inzwischen auch die ersten bundesdeutschen Politiker an, allen voran der Transatlantiker und Rußland-Hetzer Elmar Brok (CDU), der im Europaparlament als Stimme der USA gilt. Er sagte der „Bild“-Zeitung, es sei „ein Skandal, daß ein ehemaliger Bundeskanzler jetzt die Interessen von Putin“ vertrete. Auch der Grünen-Abgeordnete Cem Özdemir, der zwischen 2001 und 2007 in den USA mehrere Schulungsprogramme für transatlantische Nachwuchsfunktionäre absolvierte, kritisierte Schröder scharf und bezeichnete ihn als „Putin-Sprachrohr“. (mü)

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