Grenzen für die Meinungsfreiheit: Großbritannien läßt „Identitären“-Chef nicht einreisen

12. März 2018
Grenzen für die Meinungsfreiheit: Großbritannien läßt „Identitären“-Chef nicht einreisen
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

London. Jetzt wurden die österreichischen „Identitären“ erneut Opfer der Gesinnungszensur. Identitären-Sprecher Martin Sellner wurde am Freitag am Londoner Flughafen Luton angehalten und an der Einreise gehindert. Sellner wollte am Sonntag im Londoner Hyde Park eine Rede halten, wurde aber stattdessen in ein Anhaltelager verbracht.

Der offizielle Grund für die Anhaltung Sellners wird laut dem österreichischen Außenministerium noch schriftlich durch die britischen Behörden mitgeteilt. Sellner soll im Laufe des Sonntags nach Österreich zurückgekehrt sein.

Laut der Tageszeitung „Kurier” sollte er zum Thema „Meinungsfreiheit in der modernen Welt” an der Speaker’s Corner in der britischen Hauptstadt sprechen. Die britischen Behörden sollen aber unterstellt haben, daß Sellner dort zum „Rassenhaß aufstacheln” wolle. „Man habe vernommen, daß er im Hyde Park über ein Ende von Masseneinwanderung und Islamisierung sprechen wolle”, war in den sozialen Netzwerken zu erfahren. Die „Identitäre Bewegung” gab auf ihrer Facebook-Seite als Thema der Rede „Meinungsfreiheit” an.

Ursprünglich sollte Sellner bei einer „Meinungsfreiheits-Konferenz” der UKIP-Jugend sprechen. Diese Konferenz war aber aus Sicherheitsgründen abgesagt worden, weshalb Sellner an der Speaker’s Corner auftreten wollte.

Der stellvertretende Leiter des Österreich-Ablegers der „Identitären” reagierte empört auf Sellners Festsetzung und erklärte: „Daß das Vereinigte Königreich den Einwanderern seine Grenzen öffnet, aber gleichzeitig kritische Meinungen aussperren will, hilft nur dem Wachstum der schweigenden Mehrheit, die mit dieser Politik der Regierung nicht übereinstimmt.“ (mü)

 

Bildquelle: Wikimedia/Martin MAGA/CC-BY-SA 4.0

3 Kommentare

  1. Dr. Schauerte sagt:

    Speakers Corner wird auch schon von den Gesinnungsterroristen gelenkt;
    der Ort war immer eine Besonderheit für Britannien. Schade um die alte demokratische Tradition

  2. Bernd Sydow sagt:

    Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir im gymnasialen Englischunterricht in the sixties das Kapitel über die Redefreiheit im Londoner Hyde Park durchnahmen. Dort stand u.a. zu lesen (natürlich in Englisch), daß London eine ausgesprochen liberale Metropole sei und im Hyde Park an extra ausgewiesenen Stellen faktisch jeder Vollidiot und jeder politisch Interessierte – egal welcher politischen Ausrichtung – eine Rede halten durfte.

    Aber diese meinungsfreiheitlichen Zeiten scheinen in London endgültig vorbei zu sein. Ob das damit zu tun hat, daß dessen Oberbürgermeister ein Muslim ist?

  3. Sack sagt:

    Wer den Vorturnern wirklich in die Quere kommt, für den gibt es keine Gnade!

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