Israelisches Gesetz bedroht Christen: „Systematische Kampagne gegen die Kirchen und die christliche Gemeinde“

27. Februar 2018
Israelisches Gesetz bedroht Christen: „Systematische Kampagne gegen die Kirchen und die christliche Gemeinde“
International
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Foto: Symbolbild

Jerusalem. Israel sorgt jüngst nicht nur durch seine unverhohlenen Kriegsdrohungen an die Adresse regionaler Nachbarn und Akteure für Schlagzeilen. Jetzt sieht sich der Judenstaat auch heftiger innerer Kritik ausgesetzt, und zwar vonseiten der christlichen Kirchen des Landes.

Die Oberhäupter der christlichen Kirchen haben jüngst gemeinsam einen scharf formulierten Brief an die israelische Regierung gerichtet und ihr Anliegen gleichzeitig mit einer ungewöhnlichen Protestaktion unterstrichen, indem sie die unbefristete Schließung der Grabeskirche in Jerusalem angekündigt haben. Das Gotteshaus in der Altstadt gilt als heiligste Stätte des Christentums und ist ein Touristenmagnet. Grund für den Protest ist ein geplantes israelisches Gesetz, das die staatliche Enteignung von Kirchengrundstücken ermöglichen würde. Ein Ministerausschuß sollte am Sonntag über den Entwurf abstimmen, der noch im Parlament gebilligt werden muß, um in Kraft zu treten.

In ihrem Protestschreiben kritisieren die griechisch-orthodoxe und die armenische Kirche sowie die Kustodie des Heiligen Landes eine „systematische Kampagne gegen die Kirchen und die christliche Gemeinde im Heiligen Land” und prangern das „diskriminierende und rassistische Gesetz” an. Israels Vorgehen trete die „seit Jahrzehnten herrschenden sensiblen Beziehungen zwischen der christlichen Gemeinde und den Behörden mit Füßen”.

Mit ihrem Protest beziehen die Kirchen außerdem Stellung gegen die Verhängung städtischer Gebühren in Jerusalem, was nach ihrer Darstellung gegen den Status quo verstößt. Diese Maßnahme stelle einen „Versuch [dar], die christliche Präsenz in Jerusalem zu schwächen”.

Die Jerusalemer Stadtverwaltung rechtfertigt die Abgaben damit, daß sie nicht Gebetshäuser, sondern Unternehmen in Kirchenbesitz wie Hotels oder Festsäle betreffe. Das israelische Außenministerium hingegen wollte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen der Kirchenvertreter äußern. (mü)

3 Kommentare

  1. Hermann sagt:

    Überrascht mich das jetzt, eigentlich nein!

  2. Syn sagt:

    Rassismus…?
    WAS (!!!) hat eine Religion mit „Rasse“ zu tun?

    Die Frage, die sich automatisch stellt, ist – behandeln religiösfanatische Ideologie-Prediger ihre Schäfchen zu Recht wie Schafe oder merken die Herdentiere noch, was ihnen pausenlos für ein Müll erzählt wird?

    Und: Welchen Wert haben Lügen-Ideologien wirklich fürs Seelchen?
    Ist man vielleicht besser dran, wenn man auf Lügen, Hassindoktrination ubd Gewaltverordnung verzichtet und sich auf due Kraft in sich selbst und in der Gemeinschaft mit seinen Mitmenschen besinnt?
    Das muss jedes Schaf für sich selbst entscheiden.

    • Berthold Sonnemann sagt:

      Papismus und Mohammedanismus kennen keine biologischen Völker (oder Rassen), sondern nur Mitglieder (Volk Gottes/Allahs) und schief angesehene Nichtmitglieder.

      Es gibt auch Stammeskulte, z.B. das Judentum, bei welchem man durch mütterliche Abstammung Mitglied ist; nur selten kommt die lernaufwändige Konversion vor. Als deutlich bodenständig und volksbezogen kann man auch die germanischen Mythen und „Asatru“-Kulte ansehen.

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