Russischer Kampfjet über Idlib abgeschossen: War es eine amerikanische Rakete?

5. Februar 2018
Russischer Kampfjet über Idlib abgeschossen: War es eine amerikanische Rakete?
International
4
Foto: Symbolbild

Hmeimim. Aus dem russischen Anti-Terror-Einsatz in Syrien werden Verluste gemeldet. Am Samstag haben islamistische Rebellen in der nordsyrischen Provinz Idlib erstmals ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen. Der Pilot, der sich mit einem Fallschirm retten konnte, wurde laut dem russischen Verteidigungsministerium im Kampf mit Rebellen, die ihn gefangennehmen wollten, getötet. Bei dem abgeschossenen Flugzeug handelt es sich den Angaben aus Moskau zufolge um einen Kampfjet vom Typ Suchoi Su-25.

Den Abschuß beanspruchte noch am Abend das Dschihadistenbündnis Tahrir al-Sham, dessen Kern sich aus der Terrormiliz Al-Nusra-Front rekrutiert. Tahrir al-Sham kontrolliert große der Teile der Provinz Idlib an der türkischen Grenze.

Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigt den Vorfall und berichtete, der Pilot sei nach der Landung eingekreist worden und habe sich noch seiner Waffe bedient, bevor er getötet wurde. Im Internet kursieren inzwischen auch Videoaufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie Bewaffnete jubelnd „Allahu Akbar” rufen und auf dem roten Stern am Flügel des Wracks herumtrampeln. Ein weiteres, auf Twitter und YouTube veröffentlichtes Video zeigt Rebellenkämpfer, die um die Leiche des russischen Piloten herumstehen.

Der Abschuß wurde nach russischen Militärangaben mit einer tragbaren Flugabwehrrakete erzielt. Das ist insofern brisant, als solche mobilen Flugabwehrraketen bisher erst selten auf dem syrischen Kriegsschauplatz zum Einsatz kamen, weshalb die Luftüberlegenheit der syrischen und russischen Streitkräfte unangefochten war. In US-Kreisen war in den letzten Jahren immer wieder die Forderung erhoben worden, die „moderaten“ Rebellen mit tragbaren Flugabwehrraketen auszustatten. Der Sicherheitspolitiker Franz Klinzewitsch vom russischen Föderationsrat erhob deshalb nun prompt den Vorwurf, die USA hätten Rebellen über Drittländer mit den Flugabwehrraketen beliefert.

Das russische Militär gab unterdessen an, daß als Vergeltung das Absturzgebiet des Piloten mit Raketen beschossen worden sei. Dabei seien 30 Rebellen getötet worden. (mü)

 

Bildquelle: Wikipedia/Dura-Ace, Rechte: CC BY-SA 3.0

4 Kommentare

  1. Pack sagt:

    Nein, der IS hat jetzt selbst eine Raketenfabrikation … oder es war Nordkorea …

  2. Wolfsrabe sagt:

    Da muß jetzt schnellstens nachgeforscht werden, woher die Luftwabwehrwaffe kam. Würde mich nicht wundern, wenn sich der „liberale“ Westen bzw die USA als Lieferanten herausstellen würden.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.