Ablenkung vom eigenen Sündenregister: Anti-IS-Koalition wirft Assad Nachgiebigkeit vor

31. Dezember 2017
Ablenkung vom eigenen Sündenregister: Anti-IS-Koalition wirft Assad Nachgiebigkeit vor
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Die von den USA angeführte Anti-IS-Militärkoalition in Syrien und im Irak hat dem syrischen Präsidenten Assad vorgeworfen, die Terrormiliz „Islamischer Staat” (IS) in den von seinen Truppen kontrollierten Gebieten ungeschoren zu lassen. Dort schienen sich IS-Kämpfer „völlig straffrei” zu bewegen, kritisierte der britische General Felix Gedney vor Journalisten im Pentagon in einer Videoschaltung.

Dies zeige, daß die syrische Regierung einem Sieg über den IS „klar abgeneigt” oder dazu „unfähig” sei, sagte Gedney. Viele IS-Kämpfer setzten sich von ihrer einstigen Hochburg Raqqa ab und organisierten sich dabei in kleinen Zellen, um möglichst unentdeckt zu bleiben. Man rufe nun die syrische Regierung auf, „sich in von ihr kontrollierten Gebieten um den IS zu kümmern”.

Die Erklärung des britischen Generals wird von Beobachtern für den Versuch einer Retourkutsche an die Adresse russischer Stellen gehalten – diese hatten seit 2015, dem Beginn des russischen Engagements in Syrien, immer wieder Hinweise auf eine Komplizenschaft westlicher und arabischer Militärs mit dem IS dokumentiert. Erst vor wenigen Monaten hatte der russische Generalstab erneut Luftbildaufnahmen von US-Spezialkräften inmitten von IS-Stellungen präsentiert und von Washington daraufhin Aufklärung verlangt. (mü)

2 Kommentare

  1. Pack sagt:

    Dumme Schlagtodmentalität hilft nicht. Syrien braucht Frieden und Menschen, die es wieder aufbauen (Fachkräfte!). Die deutsche Abwerbestrategie ist da kontraproduktiv.Ist das ihr Ziel? Wie war das beim Ablösen der DDR? Hat man die alten Mitläufer zur Rechenschaft gezogen? Nein, Befriedung war angesagt. Nur wer keinen Frieden will, hetzt auch noch nach 70 Jahren …
    Kolumbien zeigt den Weg. Versöhnung führt zum Frieden. Haß und Hetze zerstören nur noch mehr !

  2. Sack sagt:

    Dazu fällt einem eigentlich nichts mehr ein … !

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