Neuer Parteichef der französischen Konservativen: Laurent Wauquiez wirbt mit rechten Positionen

12. Dezember 2017
Neuer Parteichef der französischen Konservativen: Laurent Wauquiez wirbt mit rechten Positionen
International
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Foto: Symbolbild

Paris. Die französischen Konservativen haben sich als Konsequenz aus vorangegangenen Wahldebakeln einen Rechtsruck verordnet. Dafür steht die Wahl des als „Hardliner“ geltenden Laurent Wauquiez zum neuen Parteichef der Republikaner. Der neue Mann erhielt auf einem Parteitag am Wochenende schon im ersten Wahlgang 74,6 Prozent der Delegiertenstimmen und konnte sich damit klar gegen zwei Mitbvewerber durchsetzen. Die Republikaner stellen derzeit die stärkste Oppositionspartei in der Pariser Nationalversammlung, waren aber bei der Präsidentschaftswahl im Frühjahr mit ihrem Kandidaten François Fillon und bei der darauffolgenden Parlamentswahl herbe abgestürzt.

Wauquiez hat keine Scheu, den künftigen Kurs der Partei als klar „rechts“ zu definieren. Nach seiner Wahl erklärte er: „Heute Abend ist der Beginn einer neuen Ära für die Rechte.“ Sein Credo lautet, die bürgerliche Rechte müsse „wirklich rechts“ sein. Wauquiez, der unter Präsident Sarkozy 2010/2011 kurzzeitig Europaminister war, tritt für ein starkes Frankreich ein und fiel in den vergangenen Jahren mit EU-kritischen Positionen auf.

Auch in der Einwanderungspolitik steht Wauquiez für einen harten Kurs, eine Allianz mit dem Front National schloß er aber aus. In der Europapolitik sprach er sich in der Vergangenheit etwa für die Abschaffung der EU-Kommission und des Schengenraums für Reisen ohne Grenzkontrollen aus, die EU wollte er auf einen harten Kern aus höchstens einem Dutzend Staaten beschränken. Einen in seinen Augen zu großzügigen Sozialstaat bezeichnete er einmal als „Krebsgeschwür der französischen Gesellschaft“. (mü)

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