Bildungspolitik der künftigen österreichischen Regierung: SPÖ sieht „gefährlichen Populismus“

6. Dezember 2017
Bildungspolitik der künftigen österreichischen Regierung: SPÖ sieht „gefährlichen Populismus“
National
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Foto: Symbolbild

Wien. Die künftige österreichische Bundesregierung aus ÖVP und FPÖ hat vor Pressevertretern weitere Einzelheiten der künftigen gemeinsamen Bildungspolitik bekanntgegeben. Dabei betonte der mutmaßliche künftige Bundeskanzler Sebastian Kurz, man bekenne sich zu einem differenzierten Schulsystem, „das auch Leistung fördert”. Außerdem wolle man die Eltern stärker in die Pflicht nehmen: „Eine Bildungskarriere ist nur dann erfolgreich, wenn die Eltern mitarbeiten.” So soll der Bezug von Sozialleistungen an die Einhaltung der schulischen Verpflichtungen gekoppelt werden.

Zahlreiche Maßnahmen des Bildungspakets zielen speziell auf den ausländischen Nachwuchs in Österreich ab, der besser und intensiver gefördert werden soll. Denn: „Die Ausgangssituation, die wir momentan vorliegen haben, ist, daß rund ein Drittel der Kinder nicht gut genug Deutsch kann, um dem Unterricht zu folgen”, erklärte Kurz. Neben der Sprache soll auch die „Vermittlung von Werten” besonders im Kindergarten vermehrt erfolgen.

Kritik am „inhaltsleeren” Bildungspaket von ÖVP und FPÖ übte Noch-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ). Sie sei „fassungslos, wie wenig die Verhandlungspartner offensichtlich von den Bedürfnissen unserer Lehrer und Schüler wissen”, teilte sie in einer Presseerklärung mit. Als „gefährlichen Populismus” lehnt Hammerschmid die geplanten Deutschklassen vor Schuleintritt ab: „Wir können doch von Kindern nicht auf der einen Seite erwarten, daß sie sich integrieren und die Sprache lernen, und sie dann auf der anderen Seite ausgrenzen und zusammensperren.” (mü)

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