Britischer MI5-Chef: Islamische Terrorgefahr in Großbritannien so groß wie nie zuvor

19. Oktober 2017
Britischer MI5-Chef: Islamische Terrorgefahr in Großbritannien so groß wie nie zuvor
International
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Foto: Symbolbild

London. Dem britischen Inlandsgeheimdienst MI5 zufolge ist die Gefahr durch islamistische Terroristen in Großbritannien so groß wie nie zuvor. Es gebe einen „dramatischen Anstieg an Bedrohungen in diesem Jahr“, sagte MI5-Chef Andrew Parker, in London. 20 Anschläge hätten in den vergangenen vier Jahren verhindert werden können, sieben davon in den vergangenen sieben Monaten.

Auch das Tempo, in dem sich neue Bedrohungen entwickelten, sei so hoch wie nie zuvor in seiner 34-jährigen Karriere, unterstrich Parker. Anschlagsvorhaben könnten manchmal innerhalb weniger Tage an Fahrt aufnehmen, von der Idee über die Planung bis hin zur Ausführung. Dazu komme, daß sich Terroristen im Internet verbergen könnten. Das erschwere die Arbeit der Sicherheitsbehörden.

Der britische Inlandsgeheimdienst führt nach Angaben von Parker derzeit in Großbritannien 500 Ermittlungen durch, die 3.000 Extremisten betreffen. 20.000 weitere Personen seien bereits bei früheren Gelegenheiten ins Visier der Terrorermittler geraten. Hinzu kämen Rückkehrer aus Syrien und dem Irak.

Auch sei die Bedrohung „so verschiedenartig wie nie zuvor“, sagte Parker mit  Blick auf Alter, Geschlecht und Hintergründe der Extremisten. Terroranschläge in Großbritannien werden demnach in und außerhalb des Landes geplant; das Spektrum reiche von der Messerattacke bis zum Bombenanschlag. Triebfeder sei die „mörderische Strategie“ der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und ihre Online-Propaganda. (mü)

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