Österreichwahl: Nach Kurz-Sieg bleibt die Bündnisfrage offen – FPÖ mit über 26 Prozent

16. Oktober 2017
Österreichwahl: Nach Kurz-Sieg bleibt die Bündnisfrage offen – FPÖ mit über 26 Prozent
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Foto: Symbolbild

Wien. „Die Sensation im rot-weiß-roten Wahl-Krimi ist perfekt: Die Wahl ist geschlagen – und die ÖVP ist stärkste Partei. Die Partei von Sebastian Kurz geht aus dieser Nationalratswahl als triumphierender Sieger hervor, gefolgt von der FPÖ bzw. der SPÖ – das Rennen um Platz zwei wird erst durch die Wahlkarten entschieden, die bis Donnerstag ausgezählt sein werden. Im nächsten Nationalrat jebenfalls vertreten sind die NEOS, die Liste Pilz dürfte knapp ins Parlament einziehen, die Grünen fliegen hingegen so gut wie sicher raus – ein historischer Absturz“, faßt die „Kronenzeitung“ den Wahlabend in Österreich konzis zusammen.

Das besondere an den österreichischen Nationalratswahlen: der konservative ÖVP-Spitzenkandidat trat gerade nicht als ÖVP-Kandidat an, sondern als Symbolfigur der nach ihm benannten „Liste Sebastian Kurz“, einer „Liste“, die ein dezidiert rechtskonservatives Profil immitierte. Damit hat Kurz „viele Wähler von der FPÖ zur ÖVP geholt: 168.000 Menschen, die 2013 noch die FPÖ gewählt hatten, haben am Sonntag ihr Kreuz bei der ÖVP gemacht“, so die F.A.Z. in ihrer Wahlanalyse.

Nichtsdestoweniger hielt der traditionell rechte FPÖ-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache mit einer rigorosen Asyl- und Ausländerpolitik dagegen. Das sehr gute Ergebnis der Freiheitlichen beweist, daß dies bei den Wählern ankam und mit FPÖ und ÖVP zwei Parteien mit Mitte-Rechts-Ausrichtung als Wahlsieger gelten können. Der von den etablierten Medien beklagte „Rechtsruck“ ist also Tatsache, jedoch unzweifelhaft eine durchaus begrüßenswerte. (sp)

11 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Die Nationalratswahl – in Österreich gilt die 4-Prozent-Hürde – ist gelaufen. Liste Kurz (ÖVP), FPÖ, SPÖ, Neos, Liste Pilz (nie von ihr gehört) sind im Parlament. Außer der Großen Koalition aus ÖVP und SPÖ sind nur Regierungsbündnisse mit der FPÖ möglich. Theoretisch, denn wie ein böser Fluch schwebt das Wahlversprechen des grünen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen über dem Wahlresultat, eine Regierung mit Beteiligung von HC Straches FPÖ auf keinen Fall „anzugeloben“. Heißt das etwa, daß nur eine ÖVP-SPÖ-Koalition möglich ist? Für mich unvorstellbar!

  2. Fackelträger sagt:

    Schwarz-Blau hat sich schon voriges Jahr abgezeichnet. Deshalb musste unbedingt der Radikal-Globalist Van der Bellen im höchsten Amt installiert werden, auch wenn man dafür massiv tricksen musste.

    Denn der Präsident hat in Österreich sehr viel Macht (auch wenn diese oft absichtsvoll heruntergespielt wird)!!! Bellen wird nun die Regierungsbildung Kurz-Strache massiv stören, indem er für das Ministeramt vorgeschlagene Persönlichkeiten einfach NICHT ANGELOBEN wird! Das hat er heute – wie erwartbar – auch angekündigt. Damit können nur farblose Typen und keine weltanschaulich gefestigten Persönlickeiten in Regierungsämter gelangen!

    Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

  3. vafti sagt:

    Das ist schon die „Vorstufe zur Macht“, d.h. „Regierungsauftrag“.

    Merkel oder SPD kann in der BRD gegen das Grundgesetz verstoßen
    dennoch aber einen „Regierungsauftrag“ bekommen ?

    Der Freimaurerei ist es egal, ob eine Mehrheit oder Keine
    gewählt hat.

  4. Mikki sagt:

    Danke, danke lieber Herr Kurz. Kommen Sie bitte nach Deutschland !

  5. Wolfsrabe sagt:

    Kurz ist dennoch mit Skepsis zu betrachten. Es ist nicht lange her, da fuhr er dieselbe Willkommens-Kultur wie Linksgrün. So recht weiß ich nicht, was er im Schilde führt. Strache kommt mir aufrechter vor.

    • Paul Buchfeld sagt:

      Die ÖVP und auch Sebastian Kurz sind im Grunde nicht anders als die CDU/CSU noch vor 20 Jahren. Rechts blinken und links abbiegen. Leider fallen immer wieder die meisten Wähler auf diesen Schwindel herein.

  6. Lore sagt:

    Freut mich für Österreich,dass die grünen raus sind ,freut mich besonders,jetzt muss Kurz liefern,der hat ziemlich bei der FPÖ abgekupfert,aber ein gutes Zeichen für ein anderes Europa,ein Europa der Vaterländer und gegen die Umvolkungsversuche der Eurokraten mit Massenmigration unsere Heimatländer zu zerstören.

    • André Lohmaier sagt:

      Wird sich alles zeigen. Vor allem wird sich zeigen, ob er der ÖVP nur wieder ehemalige Wähler zurückbringen wollte (was schon sehr wahrscheinlich ist, ist er doch auch schon so lange bei denen). Ich habe aber massive Zweifel. Er ist schon lange in der Politik und auch in der ÖVP. Da hat er nie was gerissen. Als Außenminister ebenso nicht. Er ist nett, auch sehr hübsch, hat ein sehr gepflegtes Äußeres und kann brillant reden. Doch das reicht nun mal nicht.

      Schade, ich hätte mir wirklich die FPÖ als absoluten Sieger gewünscht, also mit der totalen Mehrheit. HC Strache hätte Bundeskanzler werden sollen. Und Norbert Hofer wäre dann bei der nächsten Wahl zum Bundespräsidenten gewählt worden. HC hätte mit seiner FPÖ schon den Boden dafür bereitet. Aber Norbert Hofer hat ja schon fast gewonnen. Da kann Alexander van der Bellen noch so tun, als hätte er haushoch gesiegt.

    • Eidgenosse sagt:

      Richtig, Kurz müsste liefern aber wird es nicht tun. Kurz ist einzig und allein als Strache-Verhinderer in’s Feld gezogen und wird mit all den alten abgetakelten ÖVP Schranzen nichts, aber auch garnichts in die richtige Richtung lenken. Ein völliger Blender.
      Mich würde es nicht wundern, wenn es zur Neuauflage der alten Koalition kommt.
      Man hat Hofer verhindert (ÖVP war beteiligt) und wird die FPÖ erfolgreich von der Regierung fernhalten. Die Österreicher werden sich verwundert die Augen reiben – haha, schon wieder auf die Propaganda hereingefallen. Und die nächsten Wahlen sind viele Jahre später und alles wird vergessen sein.
      Die einst mündigen Bürger sind bereits zu grossen Teilen durch Smartphone-Primaten ersetzt worden.

  7. Südwester sagt:

    Vor ein paar Monaten wurden noch Umfragen verbreitet, wonach die FPÖ an erster Stelle stehen würde. So kann man sich irren.

  8. Fernglas sagt:

    Gar nicht auszudenken, wenn die AfD am 24.09.2017 26% bei der Bundestagswahl geholt hätte. Das Gewinsel der Blockparteien, ihrer Hofbüchsenspanner, der Politschranzen, der Lohnschreiber und der globalisierungsgeilen Kapital-Lobbyisten würde kein Ende nehmen. Bei solch einem Kater würde diesen Herrschaften weder Aspirin noch Konterbier eine Schmerzlinderung bringen…

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