Österreichisches Wirtschaftsforschungsinstitut: Drastische Exporteinbrüche wegen Rußland-Sanktionen

7. Oktober 2017
Österreichisches Wirtschaftsforschungsinstitut: Drastische Exporteinbrüche wegen Rußland-Sanktionen
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Wien. Die EU-Sanktionen gegen Rußland und die russischen Gegensanktionen haben zu einem drastischen Rückgang der EU-Exporte nach Rußland geführt. Das geht aus einer Studie des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) hervor.

Demnach sank der EU-Export nach Rußland seit 2014 um jährlich 15,7 Prozent. Bis zu 40 Prozent dieses Rückganges sind auf die Sanktionen zurückzuführen. Als Folge davon verlor Rußland seinen Platz als viertwichtigster Handelspartner außerhalb der EU und liegt jetzt in der Liste der wichtigsten Nicht-EU-Handelspartner auf dem fünften Platz hinter den USA, der Schweiz, China und der Türkei.

2013 betrug der EU-Export nach Rußland 120 Milliarden Euro, 2016 waren es nur noch 72 Milliarden Euro. Besonders stark betroffen sind von den Einbrüchen laut WIFO Zypern, wo der Export nach Rußland von 2014 bis 2016 um 34,5 Prozent sank, Griechenland (Minus 23,2 Prozent) und Kroatien (Minus 21 Prozent).

Deutschland trägt mehr als ein Drittel des sanktionsbedingten Exportrückganges der EU: der Export nach Rußland sank um 11,1 Milliarden Euro, was 13,4 Prozent entspricht.

Die WIFO-Experten merken an, daß die Sanktionen die Unternehmen im Jahr 2014 am stärksten trafen. „In den beiden Folgejahren gelang es, wenn auch nur in geringem Umfang, nach und nach die Handelsströme in Drittländer umzulenken“, heißt es in der Studie. (mü)

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