Spanisches Gefährdungszenario: Nicht Islamisten, sondern Touristen sind die Bedrohung

6. September 2017
Spanisches Gefährdungszenario: Nicht Islamisten, sondern Touristen sind die Bedrohung
International
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Foto: Symbolbild

Barcelona. In Spanien greift eine ausufernde Touristenfeindlichkeit um sich. Am dramatischsten ist die Lage auf Mallorca und in Barcelona. Dort schlitzen Vermummte die Reifen von Touristenbussen auf, und in Sprüh-Graffitis wird Urlaubern vorgeworfen, sie seien für die steigenden Immobilienpreise verantwortlich. Jetzt ist für den 23. September eine Großdemonstration gegen Massentourismus und private Ferienwohnungen auf Mallorca geplant.

In Barcelona und auf der Baleareninsel, die einen zweifelhaften Ruf als Ballermann-Paradies innehat, wehren sich Einwohner schon seit geraumer Zeit gegen die steigende Zahl an Touristen. Dabei kommt es teilweise zu ernüchternden Szenen für Urlauber. Die britische „Daily Mail” berichtete, Vermummte hätten einen Sightseeing-Bus in Barcelona aufgehalten, indem sie sich dem Gefährt in den Weg stellten. Danach schlitzen sie die Reifen des Busses auf und sprühten mit Farbdosen den Slogan „Der Tourismus tötet die Stadtviertel” an die Windschutzscheibe.

Nur wenige Tage später wurden Touristen-Leihräder beschädigt.

Beobachter kommen zu dem Schluß, daß sich viele Spanier weniger vom islamistischen Terrorismus, der vor wenigen Wochen in Barcelona 16 Todesopfer forderte, sondern von Urlaubern bedroht fühlen.

Die linke Regionalregierung von Palma de Mallorca versucht jetzt mit einer Verdoppelung der Touristenabgabe ab 2018 gegen den Massentourismus vorzugehen. (mü)

4 Kommentare

  1. Teri sagt:

    Indien oder Türkei standen noch nie auf meiner Wunschliste.
    Tunesien / Nordafrika habe ich nach dem Attentat auf die Synagoge auf Djerba gestrichen.
    Sankt Petersburg wollte ich früher besuchen, aber wegen Terror auch gestrichen.

    Auf Mallorca war ich bisher 2-mal (Norden / nicht Ballermann). Aber wenn ich auch dort unerwünscht bin, muss ich ja mein Geld auch nicht dorthin tragen.
    Abgesehen davon, dass die Sicherheitslage in Westeuropa überall immer schlimmmer wird…

    Demnächst lieber Tschechien, Slowakei, Ungarn oder Polen.

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