Nutzloses neues Hauptquartier: NATO kann wegen IT-Problemen nicht in Neubau umziehen

28. August 2017
Nutzloses neues Hauptquartier: NATO kann wegen IT-Problemen nicht in Neubau umziehen
International
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Foto: Symbolbild

Brüssel. Peinliche Panne bei der NATO: das imposante neue Hauptquartier des westlichen Militärbündnisses, das bereits im Mai im Rahmen eines Gipfels feierlich eingeweiht wurde, kann nicht bezogen und genutzt werden. Es gibt hartnäckige IT-Probleme, die bisher nicht gelöst werden konnten und die den Umzug aus dem bisherigen Hauptquartier in den neuen Bau immer wieder verzögern.

Nach Informationen der Presseagentur wurde inzwischen das Vorhaben aufgegeben, den Neubau bis Ende 2017 komplett zu beziehen. Außerdem werden die Kosten die von den Mitgliedstaaten vorgegebene Höchstgrenze von 1,12 Milliarden Euro liegen deutlich übersteigen.

Verantwortlich für die Einrichtung des IT-Systems mit den höchsten Sicherheitsstandards ist die US-Firma Lockheed Martin. Ob das Unternehmen für die Verzögerungen zur Verantwortung gezogen werden wird, ist noch unklar.

Das neue NATO-Hauptquartier hatte eigentlich bereits 2015 fertiggestellt werden sollen. Nun sagt eine Bündnissprecherin zum Umzug: „Wir rechnen mit einem Abschluß in der ersten Jahreshälfte 2018.” (mü)

Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Daß (staatliche) Hacker heute in der Lage sind, die computerisierten Abwehrsysteme gegnerischer Staaten lahmzulegen, ist längst kein Geheimnis mehr. Angesichts dessen ist bei der deutschen Bundeswehr eine neue Waffengattung – Cybersystem-Abwehrwaffen mit speziell geschulten Cyber-Soldaten – geschaffen worden. Was bei den großen Militärblöcken in den 70ern und 80ern der Rüstungswettlauf bei atomaren Waffen war, hat sich in heutiger Zeit auf die Ebene der Cyber-Militärtechnologie verlagert. Und in der Tat, was nützen moderne Waffensysteme, wenn deren Steuerungscomputer durch den Gegner außer Funktion gesetzt werden können.

    In diesem Kontext ist die Verzögerung bei der IT-Inbetriebnahme im neuen NATO-Hauptquartier eine riesige Blamage! Nicht nur Rußland wird diese Panne mit schadenfrohem Interesse zur Kenntnis genommen haben.

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