Wegen „unmenschlicher Verhältnisse“ im Ausland: Serbien will „Kriegsverbrecher“ heimholen

21. August 2017
Wegen „unmenschlicher Verhältnisse“ im Ausland: Serbien will „Kriegsverbrecher“ heimholen
International
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Foto: Symbolbild

Belgrad. Serbien will im Ausland inhaftierte serbische „Kriegsverbrecher“ zurück nach Serbien holen. Die Regierung in Belgrad hat jetzt erneut die Verlegung von Serben gefordert, die nach der Verurteilung durch das UN-Tribunal für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien (ICTY) in andere europäische Gefängnisse gebracht wurden. Ein entsprechender Antrag wurde diese Woche UNO-Generalsekretär António Guterres übermittelt.

Der serbische Außenminister Ivica Dacic begründete die Forderung mit „unmenschlichen Verhältnissen“ in den einzelnen europäischen Gefängnissen. Nach Medienangaben sitzen insgesamt 15 serbische Kriegsverbrecher ihre Haftstrafen in Italien, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Norwegen, Finnland, Polen und Estland ab. In Estland sind die Bedingungen laut Dacic besonders schlimm.

Die Forderung Belgrads ist nicht neu. Eine Anfrage zur Verlegung von Kriegsverbrechern in heimische Gefängnisse vor ein paar Jahren blieb jedoch unbeantwortet. Auch diesmal dürfte das Ansinnen wenig Chancen auf Erfolg haben, denn nach einer Verurteilung durch das ICTY darf die Haftstrafe nicht in einem Staat des früheren Jugoslawien verbüßt werden. (mü)

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