Ankara/Istanbul. Von den westlichen „Qualitätsmedien“ weitgehend unbeachtet, versuchen die USA in Syrien offenbar vollendete Tatsachen zu schaffen, was eine dauerhafte amerikanische Militärpräsenz in Syrien angeht. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu veröffentlichte unlängst Angaben über US-Militärstützpunkte im Norden Syriens. Der syrische Parlamentsabgeordnete Nabil Taama kommentierte dazu, die USA strebten ein Gegengewicht zur russischen Präsenz in Syrien an und unterstützten die Bildung eines unabhängigen kurdischen Staates. Das sei ein Angriff auf die Souveränität Syriens.
Zudem sagte Taama, die USA wollten sich in Syrien festsetzen und versuchen, Rußland in dieser Hinsicht zu überholen.
Auch der syrische Militärexperte und Brigadegeneral Muhammed Isa stellte – in einem Interview mit dem russischen Nachrichtenportal „Sputnik“ – fest, die amerikanische Militärpräsenz in Syrien sei illegal. Schlimmer noch, die Amerikaner lenkten die Aktionen der Terrormiliz „Islamischer Staat”, anderer Terrormilizen und der sogenannten syrischen Opposition.
Nach Angaben von Anadolu sind zwei US-Luftstützpunkte im Gebiet Rmeilan (Provinz Al-Hasaka) seit 2015 in Betrieb. Im März 2016 sei außerdem ein Hubschrauberstützpunkt im Stadtbezirk Harab Isk von Ain al-Arab in Betrieb genommen worden. Diese Basis sei auch Umschlagpunkt auf einer der Routen, auf denen den syrischen Kurden militärische Hilfsgüter geliefert werden. Außerdem berichtet Anadolu von drei weiteren US-Basen in Al-Hasaka und drei Basen im Norden der Provinz Raqqa. Auf zwei von ihnen seien auch französische Militärs stationiert, die dritte Basis werde für Waffenlieferungen an die Kurden genutzt. (mü)
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