US-Präsident Trump: „Gangster bitte nicht zu nett anfassen“

30. Juli 2017
US-Präsident Trump: „Gangster bitte nicht zu nett anfassen“
International
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Foto: Symbolbild

Brentwood/New York. US-Präsident Trump beschäftigt erneut die Gemüter. Jetzt riet er der Polizei zu einem skrupelloseren Vorgehen gegen „Gangster“. Die Sicherheitskräfte sollten „bitte nicht zu nett” zu Verdächtigen sein, sagte Trump am Freitag unter dem Beifall von Polizisten im New Yorker Vorort Brentwood. Die Gemeinde mit vielen Einwohnern aus Lateinamerika wird seit Jahren von einer Jugendbande terrorisiert.

Trump betonte, die Polizisten könnten mutmaßliche Kriminelle ruhig in ihre Transporter „werfen”. Niemand zwinge sie, ihre Hand schützend auf den Kopf Verdächtiger zu legen, wenn sie in ein Polizeifahrzeug einstiegen. „Ihr könnt die Hand wegnehmen, okay?”, sagte der Präsident.

In den USA wird seit Monaten über Polizeigewalt diskutiert. Dabei wird meist ausgeblendet, daß das Land unter kriminellen Jugendbanden, meist mit „Migrationshintergrund“, leidet. Der Präsident betonte jetzt, er wolle die USA mit Hilfe der Sicherheitskräfte aus der Hand von Verbrechern befreien. „Wir werden unsere Städte nach und nach zurückerobern”, sagte er. „Versteht Ihr: Ich spreche davon, unsere Städte zu befreien.” Dies solle auf eine Art „wie im alten Wilden Westen” geschehen.

Konkret kündigte er an, eine Jugendbande mit mittelamerikanischen Wurzeln zu zerschlagen, die in Brentwood in den vergangenen anderthalb Jahren 17 Menschen getötet hat. Die auch „Mara Salvatrucha” oder MS-13 genannte Gang wurde in den 80er Jahren von jungen Einwanderern gegründet. Die Bande habe als Folge schwach geschützter Grenzen über viele Jahre hinweg Drogen in den USA verkauft und Morde begangen, sagte Trump weiter. Ihre Mitglieder seien „Tiere”. Sie hätten „friedliche Parks und wunderschöne, ruhige Viertel in blutbesudelte Schlachtfelder verwandelt”.

Nach Angaben des US-Heimatschutzministeriums wurden seit Jahresanfang in den USA mehr als 3.000 Gang-Mitglieder festgenommen. Vergleichszahlen aus dem Vorjahr wurden nicht genannt. (mü)

3 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Trumps Ankündigung eines härteren Vorgehens gegen hochkriminelle, oft migrationshintergrundliche Jugendbanden – die es übrigens in kleinerem Rahmen auch in Deutschland gibt – war längst überfällig. Hierbei muß man allerdings die mentalen Unterschiede zwischen der deutschen und der US-amerikanischen Gesellschaft berücksichtigen. Zum einen ist die amerikanische Gesellschaft tendenziell eine liberale, zum anderen hat der US-Bürger im Gegensatz zum deutschen eine ausgeprägte Staatsferne (wohl ein Erbe der Pionierzeit). Während der deutsche Durchschnittsbürger bei bestimmten Problemen in der Regel nach dem Staat ruft, hilft der amerikanische sich erst einmal selbst (Nachbarschaftshilfe, Waffengesetze u.a.). Daß aber bei den brutalen Wrestling-Kämpfen als Zuschauer auch Kinder geduldet werden, wäre hierzulande undenkbar. Ein anderes Gesellschaftsfeld sind die zahlreichen Gefängnisse und Straflager für Schwerkriminelle. Auch dort gibt es Banden, deren brutale Gewalt unter Häftlingen zum Alltag gehört.

    Wenn man in Deutschland sagt „Hier ist nicht der Wilde Westen“, in weiten Teilen der USA existiert er noch.

  2. Randolf Beseler sagt:

    Trump muss die Sprache sprechen, die von den Gangsterbanden verstanden wird. Und das hat er getan. Also richtig gemacht.

  3. Südwester sagt:

    Amerika sollte hoffen, daß Trump seinen großartigen Versprechen irgendwann einmal auch Taten folgen läßt. Irgendwie scheinen sich die USA immer noch im Wahlkampf zu befinden.

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