Neues Einfallstor für Illegale: Eine weitere „Flüchtlings“route über das Mittelmeer

1. Juli 2017
Neues Einfallstor für Illegale: Eine weitere „Flüchtlings“route über das Mittelmeer
International
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Foto: Symbolbild

Madrid. An der europäisch-afrikanischen „Flüchtlings“-Front tut sich ein neuer Schwerpunkt auf: neben Italien droht jetzt auch Spanien zu einem begehrten Einfallstor für Illegale zu werden. Allein in der vergangenen Woche wurde die Ankunft von mehr als 1000 Migranten an den Küsten Andalusiens gezählt – Tendenz rapide steigend. Der Weg nach Spanien über das Mittelmeer ist derzeit die am schnellsten wachsende „Flüchtlings“route von Afrika nach Europa.

Dabei galt Spanien bislang neben Australien als Vorzeigebeispiel dafür, daß es möglich sei, illegale Migrationsströme fast auf Null zu reduzieren. Anders als noch vor mehreren Jahren wurde das Land – das in Nordafrika über zwei Exklaven, Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla, verfügt – zuletzt nicht mehr als bedeutendes Einfallstor für „Flüchtlinge“ nach Europa eingeschätzt.

Die spanische Regierung führte den Rückgang der vergangenen Jahre vor allem auf die Zusammenarbeit mit Marokko zurück. Zudem schloß Spanien mit Staaten wie Senegal, Mauretanien oder Nigeria Rückführungsabkommen, was viele Afrikaner von einer Flucht nach Spanien abgehalten haben dürfte

Doch jetzt ändert sich die Lage drastisch, mutmaßlich wegen der italienischen Drohung, keine „Flüchtlings“schiffe mehr in italienischen Häfen einlaufen zu lassen. Eine solche Sperre würde nicht nur Schiffe der umstrittenen NGOs betreffen, die im Mittelmeer im Einsatz sind, sondern auch jene der EU-Grenzschutzbehörde Frontex und der Mittelmeermission der EU. Sollten die Italiener ihre Drohung wahrmachen, muß Spanien mit einer massiven Zunahme an Ankünften rechnen. (mü)

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