Anklage nach fast 20 Jahren: Serbien will Entschädigung wegen Uran-Munition im Kosovo-Krieg

16. Juni 2017
Anklage nach fast 20 Jahren: Serbien will Entschädigung wegen Uran-Munition im Kosovo-Krieg
International
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Foto: Symbolbild

Belgrad. 1999 führte die NATO unter Führung der USA einen 78 Tage währenden Angriffskrieg gegen Serbien. Es war der erste Angriffskrieg des westlichen Militärbündnisses gegen ein souveränes Land. Dabei setzte die NATO wie auch im Irak hochtoxische Uran-Munition ein, die zu großflächigen Verstrahlungen der Umwelt und zu gehäuften Mißbildungen bei Mensch und Tier führt.

Auch im früheren Jugoslawien ist die Zahl der Krebserkrankungen seit 1999 gestiegen.

Ein internationales Juristenteam hat deshalb jetzt die NATO wegen des Einsatzes von Uran-Munition im Jugoslawienkrieg verklagt. Bei den Bombardierungen im Frühjahr 1999 seien zwischen 10 und 15 Tonnen abgereichertes Uran zum Einsatz gekommen.

Serbien fordert von allen damals beteiligten Staaten eine Entschädigung. Die NATO hatte 1999 nicht nur Einrichtungen der jugoslawischen Armee angegriffen – mit außerordentlich geringem Erfolg –, sondern auch Brücken, Fabriken und selbst Schulen und Krankenhäuser. (mü)

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