Trotz Verbot aus Madrid: Katalanen sollen am 1. Oktober über Unabhängigkeit abstimmen

11. Juni 2017
Trotz Verbot aus Madrid: Katalanen sollen am 1. Oktober über Unabhängigkeit abstimmen
International
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Foto: Symbolbild

Barcelona. Noch ein Referendum: jetzt hat der Regierungschef Kataloniens, Carles Puigdemont, die Unabhängigkeitsdebatte in der Provinz im Nordosten Spaniens wieder angeheizt. Am Freitag kündigte er in Barcelona für den 1. Oktober eine Volksabstimmung über die Loslösung von Spanien an. Die Regierung in Madrid hält dieses Vorgehen für illegal.

Puigdemont will den Katalanen die Frage zur Abstimmung vorlegen: „Möchten Sie, daß Katalonien ein unabhängiger Staat in Form einer Republik ist?“

Erst kürzlich hatte das spanische Verfassungsgericht ein Unabhängigkeitsreferendum in der autonomen Region erneut ausdrücklich untersagt. Der separatistische Regierungschef betont jedoch, Katalonien werde sich auch von einem „Nein“ aus Madrid nicht stoppen lassen.

Der frühere katalanische Präsident Artur Mas hatte trotz eines vom spanischen Verfassungsgericht verhängten Verbots am 9. November 2014 zumindest einen symbolischen Volksentscheid über die Abspaltung von Spanien durchführen lassen. An der Volksbefragung hatten damals etwa ein Drittel der 6,3 Millionen Stimmberechtigten teilgenommen, mehr als 80 Prozent von ihnen stimmten für die Unabhängigkeit. Mas war von 2010 bis 2016 Regionalpräsident von Katalonien. Die spanische Regierung lehnt eine Abspaltung Kataloniens kategorisch ab und bezeichnet sie als verfassungswidrig. (mü)

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