NATO-Transporte durch Österreich: Strache kritisiert „Provokation Rußlands“

11. Juni 2017
NATO-Transporte durch Österreich: Strache kritisiert „Provokation Rußlands“
National
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Foto: Symbolbild

Wien. Ab Samstag werden große Mengen an NATO-Truppenmaterial und Soldaten durch Österreich transportiert. Insgesamt sollen 550 Fahrzeuge und 1.100 Soldaten von Deutschland nach Osteuropa verlegt werden. Die Transporte im Rahmen der von den US-Streitkräften geleiteten Militär-Großübung „Saber Guardian 17“ sollen mehrere Wochen lang dauern. Gleichzeitig finden auch Manöver in Ungarn, Rumänien und Bulgarien statt. Alles in allem sollen 25.000 Soldaten teilnehmen.

Die Verlegungen der britischen und US-Konvois begannen bereits am 1. Juni per Eisenbahn in Deutschland und werden ab Samstag in Österreich fortgesetzt.

Kritiker weisen darauf hin, daß die NATO-Übungen und Transporte im Widerspruch zur österreichischen Neutralität stehen. Auch bei den Freiheitlichen ist man nicht begeistert. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zeigte sich in Medienberichten empört und fragte: „Wie kann es sein, daß NATO-Streitkräfte durch unser Land rollen, als wären sie hier zu Hause? Das ist weder ein humanitärer noch ein UN-Einsatz. Es geht um eine Provokation Rußlands und führt unsere Neutralität ad absurdum.“ (mü)

4 Kommentare

  1. Claus Ernst sagt:

    Gab es in irgendeinem Mainstream-Medium eine kritische Auseinandersetzung
    mit dieser Sauerei? Nein ! Ergo.: Die Lügen- und Lückenpresse macht ihrem
    Namen alle Ehre. Die wohlstandsverblödeten Massen der westlichen Industrie-
    nationen sind mit anderen Fragen beschäftigt, wie z.B. Wer wird Dschungel-
    König ? ( Einschaltquoten zwischen 5 und 6 Mio. Diese Zahlen allein sind
    schon so aussagekräftig, daß sich jeder weitere Kommentar erübrigt.) Ist der Axxx irgendeiner C-Prominenten nicht doch etwas zu ausladend ? Wer gewinnt die DSDS-Staffel ? usw. usw. Da bleibt kein Platz und kein Interesse mehr für die Frage, ob die Politik der NATO mit ihrer Osterweiterung eine Konfrontation mit Russland provoziert.

  2. Michael sagt:

    Machen wir uns nichts vor. Der US-Kapitalismus lebt vom Krieg. Und dieser wird derzeit gegen Russland vorbereitet. Dass dieser ein Atomkrieg wird, steht außer Frage. Das wird das Ende Europas, und Merkel macht nach meiner Überzeugung mit.

  3. Bernd Sydow sagt:

    Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt! Eben noch warnen UN-Sicherheitsexperten und wohl auch westliche und russische Geheimdienste vor einer verschärften Bedrohungslage durch nach Europa eingesickerte IS-Terroristen, und kurze Zeit später erfährt man, daß weitere Tausende Nato-Soldaten samt Gerätschaften in Nachbarländer zu Rußland verlegt werden. Daß dabei Nato-Truppen in unerhörter Weise das neutrale Österreich durchqueren, so als ob die Nato mit Rußland bereits im Kriegszustand wäre (damals anfangs des Ersten Weltkriegs marschierten kaiserlich-deutsche Truppen durch das neutrale Belgien), ist schlicht ein Skandal! Als Begründung muß immer wieder eine angebliche „Bedrohung souveräner Staaten durch die Russische Föderation“ herhalten. Aber welche Staaten werden durch Putins Rußland denn konkret bedroht?

    Daß die IS-Mördermiliz noch immer nicht von der Bildfläche verschwunden ist, liegt meines Erachtens auch darin begründet, daß sie von sunnitischen reichen Ländern finanziell und logistisch unterstützt wird. Auf die Idee, die tausenden Nato-Soldaten samt Panzern und Geschützen, die jetzt auf Putins Rußland „konditioniert“ sind, in den Kampf gegen das IS-Mörderkalifat zu schicken, ist im Westen offensichtlich noch niemand gekommen.

  4. olli sagt:

    Einen deutlicheren Verstoss gegen den Staatsvertrag von 1955 gibt es nicht. Hat Österreich seine Neutralität schon de jure aufgegeben? Haben wir etwas verpasst?

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