Bundeswehr und Wehrmacht: Führende AfD-Politiker verteidigen Traditionslinie

25. Mai 2017

Berlin. Führende Politiker der AfD haben sich in der aktuellen Diskussion rund um den Traditionserlaß der Bundeswehr zu Wort gemeldet. „Für uns ist mit dem Abhängen des Bildes von Helmut Schmidt in Wehrmachtsuniform der Gipfel des Irrsinns erreicht“, erklärte AfD-Bundesvize Alexander Gauland vor Journalisten in Berlin. „In Millionen deutschen Haushalten werden noch Bilder von gefallenen Vätern oder Brüdern in Wehrmachtsuniform hängen; sollen nun diese Familien ihre Väter aus dem Rahmen nehmen, weil das nicht mehr erwünscht ist?“, führte er aus.

Auch an der Behauptung der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), die Bundeswehr habe nichts mit der Wehrmacht zu sein, gibt es Kritik. Es klinge zunächst abstrakt richtig, sei aber falsch, da die Bundeswehr beispielsweise von ehemaligen Wehrmachtoffizieren geprägt worden sei. „Es gab gar keine anderen“, stellte Gauland, der auch brandenburgischer AfD-Fraktionsvorsitzender ist, fest. „Es gab Traditionslinien in der Geschichte der deutschen Armee, die von Roßbach und Leuthen bis El Alamein reichen. Das ist auch im Grunde genommen völlig in Ordnung und sagt nichts drüber aus, wie dieses Regime zu beurteilen ist, daß natürlich ein Unrechtsregime war.“ Zum Abschluß betonte Gauland noch einmal: „Eine gewollte Traditionslosigkeit kann nicht die Antwort sein.“

Kritik hagelte es auch von Georg Pazderski, Landes-und Fraktionsvorsitzender der Berliner AfD, und Uwe Junge, Landes- und Fraktionsvorsitzender der AfD in Rheinland-Pfalz, beide ehemalige Berufssoldaten. „Soll der Soldat noch Kämpfer sein? Oder ein Verteidigungsbeamter mit sicherer Aufstiegsperspektive und Kita-Platz?“ so die rhetorische Frage des früheren Oberstleutnants Junge.

 

Bildquelle: Flickr/ andreavallejos / CC BY-NC-ND 2.0

10 Kommentare

  1. Recht haben Sie, die Leute von der AfD!

  2. Florian sagt:

    Wann wird Rommelhausen in der Wetterau umbenannt?

  3. Hermann sagt:

    Da gab es doch weitaus mehr Tradition in den Kasernen der DDR.
    Besonders beim Liedgut.
    FRR 13 Parchim 1976-1978.

  4. Uschis Liebling sagt:

    Mein Vorschlag zur Umbenennung der General-Feldmarschall-Rommel Kaserne im
    westfälischen Augustdorf: WILLY MILLOWITSCH-Kaserne.
    Der Name ist garantiert nicht nationalistisch und deren Soldaten könnten
    den deutschen Humor in alle Welt tragen! Islamistische Feinde in Mali und Afghanistan wären verwirrt und kampfunfähig.

  5. Trill sagt:

    Ohne ehemalige Wehrmachtsangehörige würde es kein Bundeswehr geben .Mein Opa hat Deutschland gedient und verteidigt ,in einem Krieg den Deutschland auf gezwungen wurde.

  6. Scripted Reality sagt:

    Apropos Tradition, wie sah es denn in der DDR bei der NVA aus?

    Die NVA trug die fast identische Uniform der Wehrmacht, die Schulterstücken waren leicht modifiziert, der Stahlhelm war eine von der Wehrmacht erdachte Weiterentwicklung,man marschierte wie unter Kaiser, in Weimar und im 3.Reich zur gleichen Marschmusik.Am 7. Oktober, den DDR-Nationalfeiertag fand immer eine große Parade statt.

    Kann sich heute jemand vorstellen, die Bundeswehr in Berlin am 3.Oktober paradieren zu sehen?

    Noch hat die Bundeswehr das Eiserne Kreuz an Panzern und Flugzeugen, die Tarnuniform ähnelt der einer früheren Eliteeinheit und der US-Stahlhelm vom Typ „Fritz“ ähnelt auch der der Wehrmacht (wahrscheinlich ist er deswegen nicht in England und Israel zu finden).

    Eine Armee ohne Wehrpflicht,ohne Akzeptanz in der Bevölkerung,im permanenten Auslandseinsatz für „überstaatliche Organisationen“ bringt man eher mit Söldner in Verbindung.Aber das war ja wohl das Ziel diverser linker Parteien, denn die sind der Meinung ohne Armee bricht der Weltfrieden aus.

    Nur:
    Wer seine Schwerter zu Pflugscharen macht, der pflügt am Ende für diejenigen, die ihre Waffen behalten haben / anderer Ansicht sind.

    Jedes Land hat eine Armee – enterder eine eigene oder eine fremde.

    Der Westen hat generell ein „Personal- und Motivationsproblem“.

    Dies haben motivierte Islamisten nicht und mit einfachsten Mitteln bei sperrangelweit offenen Grenzen ein sehr leichtes Spiel.
    Anscheinend will man das, anders kann man sich dieses Verhalten nicht erklären.
    Jeder Staat, der seine Währung und seine Grenzen aufgibt ist eine Seifenbalase.

    Übrigens fühlen sich die Soldaten, so heute früh im Radio zu vernehmen, stark hintergangen, denn ihre Schränke wurden in deren Abwesenheit kontrolliert!

    Da ist das Vertrauensverhältnis zerstört.

    Früher gab es sogar mal einen Ehrenkodex, der den unverschlossenen Schrank zum Tabu erklärte und nur im Beisein eines Vorgesetzten wurde dieser geöffnet.Wie die Zeiten sich doch ändern!

  7. Südwester sagt:

    Ich werde immer stolz sein auf meinen Großvater, der für das Deutsche Reich gekämpft hat und 1945 im Osten, kurz vor Kriegsende, gefallen ist. Als Oberst hat er seine Pflicht bis zum Ende erfüllt, so wie Millionen andere Deutsche und Millionen Soldaten anderer Völker. Er und seine Kameraden haben das Wertvollste für Deutschland gegeben: ihre Gesundheit und ihr Leben.

  8. Mark sagt:

    Die genannten AfD-Politiker liegen vollkommen richtig mit ihrer Haltung.

    Eine Frau vdL scheint sich im vorauseilenden Gehorsam gegenüber „politischer correctnes“ geradezu zu überschlagen. Wahrscheinlich wieder mal aus „Verantwortung gegenüber der Geschichte.“ Oder genauer: Gegenüber der OFFIZIELLEN Schreibweise. Denn die Geschichte wird eben immer noch nach dem Geschmack der Siegermächte geschrieben. Nach dem Geschmack der Sieger – und ebenso nach dem Geschmack ihrer Kollaborateure und Nutznießer, von denen es gar nicht so wenige gab (und gibt!).

    Wir sind nicht dazu da, auch noch die eigenen Vorfahren in den Dreck zu ziehen, nur weil dies politisch von einigen Seiten so gewollt ist.

  9. Sack sagt:

    Meine Vorfahren waren keine Verbrecher!
    Da kenne ich heutzutage andere … !

  10. Sack sagt:

    Das ist die nächste Stufe der „Entmannung“! Nun sollen auch diese Wurzeln herausgerissen werden.
    Man klaut einem Volk seine Vergangenheit (bis auf zwölf Jahre) und macht es so noch fügsamer!
    Die Zwölf Jahre werden dann als gesamte deutsche Geschichte definiert.
    Das ist Geschichte nach Özokuz und ? (wie heißt der?) …
    So entsteht dann auch die Angst vor Inzucht bei über 500 Millionen Menschen!
    „Noch Fragen Kienzle?“ „Und wir können noch was lernen vom Kulturvolk“, wo wir doch angeblich keine Kultur haben …
    Das alles ist mehr als starker Tobak …

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