Bildersturm in der Bundeswehr: Helmut-Schmidt-Universität muß Bild ihres Namenspatrons abhängen

12. Mai 2017
Bildersturm in der Bundeswehr: Helmut-Schmidt-Universität muß Bild ihres Namenspatrons abhängen
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Hamburg. Die Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg hat ein Foto ihres Namenspatrons, des verstorbenen Alt-Bundeskanzlers Helmut Schmidt (SPD), abgehängt. Das Bild in der Bundeswehrhochschule zeigte den ehemaligen Kanzler in Wehrmachtuniform. Ein Sprecher bestätigte dies auf Nachfrage der Bild-Zeitung: „Es ist richtig: Der Bereichsleiter hat die Studierenden gebeten, das Foto durch eine unmißverständlichere Darstellung zu ersetzen.“ Grund sei eine Anweisung, in der Offiziere angehalten werden, „Symbole der NS-Zeit, Wehrmachtsdevotionalien (vom Bajonett bis zum Wehrmachtsstahlhelm), Wehrmachtsbilder, Wehrmachtsattribute, Sinnsprüche mit Vergleichen/Beschreibungen oder Zitaten aus der NS-Zeit, sämtliche Gegenstände (jede Art von Darstellung), welche mit einer Sympathie/Verehrung der Wehrmacht in Verbindung gebracht werden könnten“, umgehend aus den Diensträumen zu entfernen.

Gegenüber Medien wies das Verteidigungsministerium die Verantwortung jedoch von sich. „Es gab keine Weisung des Verteidigungsministeriums, konkret dieses Bild von Helmut Schmidt abzuhängen“, sagte ein Sprecher. Laut der „Welt“ soll das Foto in einem schlichten, rahmenlosen Bildhalter im Wohnbereich der Universität gehangen haben. Schmidt ist darauf mit seiner Uniform als Wehrmachtsoldat zu sehen mit der Bildunterschrift „Leutnant Helmut Schmidt – 1940“.

Nachdem das Foto abgehängt worden sei, stünde nun am selben Ort der Hinweis: „Dieses Bild ist auf dieser Wohnebene leider nicht verfügbar, da es Helmut Schmidt als Offizier in Uniform zeigt. Das Aufzeigen einer Gemeinsamkeit zwischen dem Namensgeber dieser Universität und den studierenden Offizieren und Offiziersanwärtern ist hier unerwünscht. Das tut uns leid.“

Am 5. Mai hatte Volker Wieker, Generalinspekteur der Bundeswehr, angeordnet, alle Liegenschaften der Bundeswehr mit Blick auf das Traditionsverständnis zur Wehrmacht zu untersuchen. (tw)

8 Kommentare

  1. Harry Schneider sagt:

    es ist Zeit die Bundeswehr an den Disney Park zu verkaufen .

  2. […] jedweder Traditionslinie zur Wehrmacht ist bald vollendet: nachdem in der vergangenen Woche bereits an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg ein Bild des Namenspatrons abgehängt w… und die Ausgabe des Soldaten-Liederbuches gestoppt wurde, geht es nun in die nächste […]

  3. […] jedweder Traditionslinie zur Wehrmacht ist bald vollendet: nachdem in der vergangenen Woche bereits an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg ein Bild des Namenspatrons abgehängt w… und die Ausgabe des Soldaten-Liederbuches gestoppt wurde, geht es nun in die nächste […]

  4. Marcel Goldschmid sagt:

    Einer unserer besten Kanzler wird sich im Grab umdrehen. Diese Regierung hat weder Charakter noch vertreten sie Werte, von denen sie immer gerne sprechen.

  5. Bernd Sydow sagt:

    Was ist denn bloß in das Leitungsgremium der Helmut-Schmidt-Bundeswehrhochschule gefahren? Wurden dessen Mitglieder etwa heimlich einer linksgrünen Gehirnwäsche unterzogen? Diese Maßnahme erinnert an die Säuberungsaktionen in Universitäten und Bibliotheken im Sowjetblock zur Stalinzeit (nur mit dem Unterschied, daß heute niemand in ein Straflager geschickt wird).

    Gerade Helmut Schmidt hat sich Anfang der 1960er Jahre um Hamburg in besonderer Weise verdient gemacht, als er als Innensenator bei der furchtbaren Überflutung die Gesamtleitung der Rettungskräfte übernahm und die Rettungsaktionen erfolgreich koordinierte. Daß Schmidt als Soldat bei der Wehrmacht war – wie im Grunde alle wehrtauglichen deutschen Männer in seinem Alter – und aufgrund seiner Intelligenz Leutnant wurde, kann ihm nicht zur Last gelegt werden.

    Diesen Abschnitt seines Lebens im kollektiven Bewußtsein der Bundeswehr aus ideologischer Verblendung zu löschen, bedeutet, ihn noch in seinem Grabe zu demütigen. Die Hochschulleitung sollte sich was schämen!

  6. […] Bildersturm in der Bundeswehr: Helmut-Schmidt-Universität muß Bild ihres Namenspatrons abhängen […]

  7. Lack sagt:

    „Noch Fragen Kienzle?“

  8. wüterich sagt:

    Jetzt dreht die Leyenspieltruppe endgültig durch. Man kann jeden Normaldenkenden nur davor warnen zur BW zu gehen. Statt Korpsgeist
    wird dort jetzt der Ungeist der Denunziation umgehen. Jeder, der
    auch nur einen Hauch von Nationalstolz besitzt sollte einen grossen
    Bogen um die Kasernen machen,er könnte sonst als „Nazi“ verhaftet
    werden.

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