Es müssen nicht immer Sanktionen sein: Russischer Metallproduzent beliefert künftig auch die Deutsche Bahn

3. Mai 2017
Es müssen nicht immer Sanktionen sein: Russischer Metallproduzent beliefert künftig auch die Deutsche Bahn
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Moskau. Bei deutschen Unternehmen, die häufig über enge Geschäftsbeziehungen nach Rußland verfügten, waren die westlichen Rußland-Sanktionen nie beliebt. Trotz schwieriger politischer Rahmenbedingungen halten viele deutsche Unternehmen an ihren russischen Geschäftspartnern fest und versuchen, die Folgen der Sanktionen so gering als möglich zu halten.

Mitunter kommt es trotz der anhaltenden Sanktionen sogar zu neuen Kooperationen. Der russische Metallproduzent Metallurgiekombinat Tscheljabinsk, der dem russischen Bergbau- und Montankonzern Mechel gehört, plant jetzt den Produktionsausbau von Schienen, Schwellen und ähnlichen Produkten für den Export nach Europa, heißt es in einer Pressemitteilung auf der Homepage des Unternehmens. Unter den künftigen Abnehmern ist auch die Deutsche Bahn – das Unternehmen besitzt offiziell den Status eines potentiellen Lieferanten von Schienen für die Deutsche Bahn.

Das Unternehmen verfügt mittlerweile über das erforderliche Zertifikat für den Export von Balken nach Europa. Der Staatliche Fonds für Industrieentwicklung unterstützt das Tscheljabinsker Unternehmen mit 300 Millionen Rubel – fünf Millionen Euro – in Form eines zinsgünstigen Darlehens. Dadurch wird die Anpassung der Produktion an die europäischen Standards ermöglicht, erklärte Andrei Ponomarjow, Generaldirektor der Verwaltungsgesellschaft Mechel-Stahl.

Die europäischen Anforderungen für Schienen und Balken unterscheiden sich von den russischen – die Größen und die Profilgeometrie sind unterschiedlich. „Das Metallurgiekombinat Tscheljabinsk hat bislang keine Schienen und Schwellen für Europa gefertigt. Das ist ein neues Produkt für den Export“, erklärte die Pressesprecherin des Unternehmens.

Das Metallurgiekombinat Tscheljabinsk ist einer der größten russischen Lieferanten von Schienen bis zu 100 Metern Länge. Zu seinen Kunden gehören unter anderem die Russischen Eisenbahnen (RZhD), Werke für Metallkonstruktionen, Metallurgie-, Bergbau- und Aufbereitungskombinate sowie Waggonfabriken. (mü)

 

Bildquelle: Wikipedia/Sese_Ingolstadt, Rechte: CC BY-SA 3.0-Lizenz

Ein Kommentar

  1. William McLean sagt:

    Sehr gut – ein wichtig Schritt in die richtige Richtung, die Deutsche Bahn, Mechel, die Bevölkerung und die Staaten verdienen dabei. Kooperation und Handel machen die Welt friedlicher und viel besser!

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