Verheerende 100-Tage-Bilanz: Trump brach Wahlkampfversprechen am laufenden Band

29. April 2017
Verheerende 100-Tage-Bilanz: Trump brach Wahlkampfversprechen am laufenden Band
International
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Foto: Symbolbild

Washington. 100 Tage nach dem offiziellen Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump zieht das politische Washington eine Zwischenbilanz. Einhellig ist dabei der Befund, daß Trump von seinen Wahlkampfversprechen bis jetzt praktisch nichts umgesetzt hat.

Selbst der Trump nahestehende Sender „Fox News“ gibt sich ernüchtert und kommentierte jüngst: „Was auch immer passiert, Trump verfehlt in dramatischer Weise seine selbstgesteckten Ziele.” Und Jonathan Alter, politischer Kommentator beim liberalen Sender NBC, befindet: „Dies sind die schlechtesten 100 Tage, seit diese Meßlatte eingeführt wurde.”

Tatsächlich brach Trump in den ersten hundert Tagen seiner Amtszeit praktisch alle Wahlkampfversprechen, soweit sich der neue Mann im Weißen Haus an ihre Umsetzung machte. So scheiterte inzwischen sowohl der Einreisestopp für Menschen aus vorwiegend muslimischen Ländern als auch der Mauerbau an der Grenze zu Mexiko als auch diem angekündigte Gesundheitsreform, die „Obamacare“ ersetzen sollte. Auch vom angekündigten Infrastrukturprogramm ist nichts zu sehen, und die Steuerreform hat gerade einmal erste Konturen angenommen.

Auch außenpolitisch hat sich seit Trumps Einzug ins Weiße Haus nicht das geringste geändert – hier hat er viele seiner Unterstützer am meisten enttäuscht, indem er entgegen seinen Wahlkampfversprechen praktisch bruchlos an die Politik seiner Vorgänger anknüpft. In Syrien setzt Trump auf Eskalation, die Beziehungen zu Rußland sind schlechter denn je zuvor. Einer der Gründe dafür ist, daß praktisch alle als rußlandfreundlich oder „rechts“ gehandelten Berater im Weißen Haus – der prominenteste davon Steven Bannon – inzwischen kaltgestellt wurden.

Unter dem Strich ermittelten die Meinungsforscher die schlechtesten Umfragewerte, die je ein Präsident zur 100-Tage-Marke vorweisen konnte. In den meisten Erhebungen sind nur um die 40 Prozent mit Trump zufrieden.

7 Kommentare

  1. Mark sagt:

    Ob er seine Versprechen „gebrochen“ hatte, lasse ich mal dahingestellt. Mir stellt sich da eher die Frage: Wie viele Möglichkeiten hat ein US-Präsident tatsächlich? Den Drahtziehern in Wirtschaft und Hochfinanz hätte Trump immerhin einmal bei deren Vorhaben ihrer Weltherrschaftspläne ins Räderwerk gegriffen, wenn er all seine Wahlversprechen umsetzen wollte – und die sind eben doch etwas mächtiger und einflußreicher als man gemeinhin vermutet. Und wie mächtig – oder eben auch erpressbar – ein US-Präsident ist, darüber läßt sich recht gut spekulieren. Oder auch streiten…

  2. Britta sagt:

    Es sind erst 100 Tage vergangen.
    Vieles liegt am Geld. Auch daran mangelt es
    in den USA.
    Ich finde er macht seine Sache bisher gut.
    Er hat neue Arbeitsplätze geschaffen.
    Er hat bereits etliche Illegale abgeschoben.
    Es gibt nicht mehr so viele illegale Einwanderung.
    Er hat die Steuerreform auf den Weg gebracht.
    Das alles ist schon ganz schön viel.
    Donald Trump macht seine Sache gut.

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  4. Pack sagt:

    Immerhin kann er dann noch als negatives Beispiel zur Abschreckung dienen.
    Im Sinne von: „Ihr habt eine Alternative zu Killary. Aber seht selbst, was Ihr da bekommt … “
    Zwei Seiten einer Medaille – „Gut und Böse“.
    Haben uns die „Systemmedien“ nicht von Anfang an „informiert“?
    Mitdenken ist immer wichtig!
    War das nicht von Anfang an klar?

  5. Daniel Ruhrpott sagt:

    Warum schreibt ZUERST! immer häufiger gegen Trump? Hätten Sie lieber die Frau Clinton gehabt?

    • Paul Buchfeld sagt:

      Wo ist denn der Unterschied zwischen Trump und Clinton in seiner derzeitigen Politik? Ist schon bemerkenswert, seitdem die USA Syrien bombardiert haben hat die Hetze über Trimp seitens der Leitmedien aufgehört. Es wird sogar schon teilweise positiv über ihn berichtet, daß er jetzt aus seinen anfänglichen Fehlern lernt usw.

  6. francomacorisano sagt:

    Die Mehrheit der Amerikaner, gerade in der konservativen Provinz, steht zwar treu zu ihrem Militär, ist aber kriegsmüde und lehnt die sündhaft teure Rolle als Weltpolizist ab. Ich kann das gut beurteilen, denn ich habe Verwandtschaft in den USA und bin oft dort.

    Donald Trump hat die Präsidentschaftswahl gegen Hillary Clinton auch deshalb gewonnen, weil versprochen hatte, keine interventionistische Politik zu verfolgen. Wenn er jetzt genau das Gegenteil davon tut, werden sich seine Wähler von ihm mit recht abwenden.

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