Schlappe für den Mainstream-Liebling: Marine Le Pen demütigt Macron in Amiens

27. April 2017
Schlappe für den Mainstream-Liebling: Marine Le Pen demütigt Macron in Amiens
International
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Foto: Symbolbild

Amiens. Eine demaskierende Konfrontation der beiden Kandidaten im französischen Präsidentschaftswahlkampf, Macron und Le Pen, in Amiens beschäftigt die französischen Schlagzeilen. Beim Besuch eines Werks der US-Firma „Whirlpool“, das nach Polen ausgelagert werden soll, wurde Marcron, der im ersten Durchgang der Präsidentschaftswahl am letzten Sonntag auf 23 Prozent kam, von den dort streikenden Arbeitern ausgebuht und ausgepfiffen. Das Pikante daran: Amiens ist Macrons Geburtsstadt.

Noch pikanter: kurz zuvor hatte Macrons Konkurrentin Marine Le Pen ebenfalls überraschend die Fabrik besucht. Anders als Macron wurde die FN-Chefin jedoch mit Jubel und Applaus begrüßt. Die Arbeiter machten sogar Selfies mit der FN-Kandidatin. Diese versprach, den US-Konzern mit einem Strazoll von 35 Prozent zu belegen, sollte „Whirlpool“ in Zukunft von Polen aus seine Produkte nach Frankreich importieren.

Le Pen unterstrich bei ihrem Auftritt, daß sie an der „Seite der Arbeiter“ stehe und „jeder wisse, daß Macron auf der Seite der Unternehmen stehe.“ Als wenige Stunden später Macron eintraf, riefen einige  „Marine présidente“ („Präsidentin Marine“).

Der US-Haushaltsgerätehersteller „Whirlpool“ hatte im Januar angekündigt, das Werk in Amiens mit derzeit 290 Arbeitern bis Juni 2018 schließen und die Produktion nach Polen verlegen zu wollen.

Im ersten Wahlgang stimmten in der nordfranzösischen Region Hauts-de-Fance, zu der Amiens gehört, gut 31 Prozent der Wähler für Le Pen. Macron kam nur auf 19 Prozent. (mü)

5 Kommentare

  1. Südwester sagt:

    Am Ende wird die „rechtsextreme“ Le Pen 30% der Stimmen bekommen, der „demokratische“ Kandidat wird „verdient“ mit 70% gewinnen, und die Systemmedien werden vor Glück jubeln. Oder doch nicht?

  2. Bernd Sydow sagt:

    Eine großartige Meldung! Ob dieses Ereignis es schafft, den „Cordon Sanitaire“, der – wie zu erwarten war – vom politisch-medialen Establishment um Marine Le Pen errichtet wurde, zu durchbrechen und in Hörfunk und Fernsehen erwähnt zu werden, ist allerdings fraglich.

    Neben der intensiven Nutzung von Internet und sozialen Medien bleibt ihr nur der direkte Kontakt zur Bevölkerung. Klugerweise läßt sie während dieser entscheidenden Wahlkampfphase ihre Mitgliedschaft im Front National ruhen, um damit zu zeigen, daß sie „Präsidentin aller Franzosen“ sein will (wird).

  3. Daniel Ruhrpott sagt:

    Madame Le Penn muss es schaffen. Bitte, meine französischen Freunde, macht, das es geschieht. Das ist vermutlich Eure letzte Chance. Jetzt handeln!

  4. Elmar Zerbst sagt:

    Macron ist der Kandidat der grenzenlosen Hochfinanz-Vampire. Die französischen Arbeiter wissen es.

  5. Fackelträger sagt:

    Die Systemmedien werden diese entlarvenden Vorfälle entweder totschweigen oder einfach (wie gewohnt) auf den Kopf stellen. Kennen wir ja. Die Wirklichkeit wird einfach zurechtgelogen, damit die Bevölkerungsmasse so wählt, wie es gewünscht wird.

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