Antisemitismus-Jahresberichte veröffentlicht – Muslime drängen in den Vordergrund

24. April 2017
Antisemitismus-Jahresberichte veröffentlicht – Muslime drängen in den Vordergrund
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Tel Aviv. Angesichts der Mainstream-Berichterstattung ein erstaunlicher Befund: laut dem Kantor Center in Tel Aviv ist die antisemitische Gewalt 2016 weltweit zurückgegangen. Dennoch gebe es Anlaß zur Sorge: denn der Rückgang an Gewalttaten gehe mit einem „teils dramatischen” Anstieg an Haßbotschaften und antisemitischer Hetze im Internet einher, heißt es in dem Papier, das aus Anlaß des israelischen Holocaust-Gedenktag am Montag veröffentlicht wird.

Zum Teil große Unterschiede sieht das Kantor-Zentrum auf nationaler Ebene. So gab es in Frankreich und Belgien teils deutliche Rückgänge, auch bei der Gesamtzahl aller Delikte. In beiden Staaten wurde im Vergleich zu 2015 je etwa 60 Prozent weniger Vorfälle gemeldet. Allerdings vermutet das Kantor-Center in beiden Fällen, der Rückgang sei lediglich ein Nebeneffekt der in diesen Ländern deutlich gestiegenen Sicherheitsvorkehrungen wegen der anhaltenden Terrorgefahr.

Zuwächse bei nicht-gewalttätigem Antisemitismus gab es in angelsächsichen Ländern: in Großbritannien stieg die Fallzahl um elf Prozent, in den USA gab es nach der Wahl Donald Trumps deutlich mehr Meldungen als zuvor – an den Universitäten um 45 Prozent.

Parallel zu dem die weltweite Entwicklung abbildenden Papier wurde am heutigen Montag auch ein Antisemitismus-Bericht für die Bundesrepublick Deutschland veröffentlicht. Das Fazit: „Juden in Deutschland sehen Antisemitismus unter Muslimen als immer größeres Problem (…) Juden in Deutschland sorgten sich aufgrund alltäglicher antisemitischer Erfahrungen zunehmend um ihre Sicherheit.“, faßt die F.A.Z. zusammen. Antisemitische Einstellungen sind – so der Bericht – unter muslimischen Jugendlichen deutlich höher als unter den nicht-muslimischen Altersgenossen. Vor allem arabische und nordafrikanischen Migranten zeigten einen deutlichen Hang zu Antisemitismus. (mü/sp)

Ein Kommentar

  1. Heidrun Bauer sagt:

    Wir sollten Flüchtlinge aufnehmen, hat Charlotte Knobloch vor zwei Jahren gefordert. Man fragt sich, wer unsere Freunde und wer unsere Feinde sind. Mit Juden gegen Mohammedaner oder mit Mohammedanern gegen Juden? Vermittlung versagt meistens. An uns liegt der Streitgrund nicht, denn im Orient kracht es auch ohne Rommel und ohne von der Leyen.

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