Pariser Terroranschlag nützt Marine Le Pen: „Unser Land muß seine Grenzen zurückbekommen!“

22. April 2017
Pariser Terroranschlag nützt Marine Le Pen: „Unser Land muß seine Grenzen zurückbekommen!“
International
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Foto: Symbolbild

Paris. Beobachter sind sich einig darin, daß die Ermordung eines Polizisten auf den Pariser Champs Élysées am Donnerstag politisch der Präsidentschaftskandidatin des Front National, Marine Le Pen, zugutekommt. Am Sonntag findet der erste Durchgang der französischen Präsidentschaftswahlen statt.

Marine Le Pen forderte vor dem Hintergrund der Bluttat „die sofortige Abschiebung sämtlicher Ausländer, die von Geheimdiensten überwacht werden”, wie sie am Freitag sagte. Zuvor hatte sie bereits härtere Maßnahmen im Kampf gegen den Islamismus gefordert.

Medien zitierten die FN-Vorsitzende mit den Worten: „Ich rufe zum Erwachen der tausendjährigen Seele unseres Volkes auf, die in der Lage ist, der blutigen Barbarei eine Entschlossenheit entgegenzustellen, die durch nichts eingeschüchtert wird.“ Sie rief die Franzosen dazu auf, eine Nation zu werden, „die die Naivität ablegt”.

Neben der Ausweisung sämtlicher überwachter Ausländer fordert Le Pen die Wiedereinführung der Grenzkontrollen in Frankreich. „Unser Land muß seine Grenzen zurückbekommen. Diese sind ein Sieb für Terroristen, die derzeit wie Touristen durch Europa reisen.” Frankreichs Souveränität sei an die „Technokraten in Brüssel” abgegeben worden.

Bereits vor dem Terroranschlag auf den Pariser Polizisten war eine Umfrage publik geworden, wonach rund 51 Prozent der französischen Polizeibeamten am Sonntag Marine Le Pen wählen wollen.

Beobachter erwarten vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse ein denkbar knappes Kopf-an-Kopf-Rennen im ersten Wahldurchgang. Falls kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erringt, findet am 7. Mai die Stichwahl statt. (mü/sp)

Ein Kommentar

  1. Paul Buchfeld sagt:

    Leider wird sie die Stichwahl verlieren. Im zweiten Wahlgang werden die meisten Wähler die vorher Liberale, Grüne oder Sozialisten gewählt haben statt der nationalen Front den Scheinkonservativen ihre Stimme geben. Das kennen wir doch schon.

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