Erinnerungspolitische Geste: Serbische Regierung plant Mahnmal zur Erinnerung an den NATO-Überfall 1999

14. April 2017
Erinnerungspolitische Geste: Serbische Regierung plant Mahnmal zur Erinnerung an den NATO-Überfall 1999
International
2
Foto: Symbolbild

Belgrad. Trotz der offiziellen Politik der serbischen Regierung, die einen Beitritt des Landes zur NATO anstrebt, ist in der Bevölkerung der NATO-Überfall auf das frühere Jugoslawien im Frühjahr 1999 unvergessen. 79 Tage lang hatte das westliche Bündnis damals nicht nur militärische Einrichtungen, sondern auch Brücken, Fabriken, ja sogar Schulen bombardiert.

Jetzt will die serbische Regierung unter dem eben im Amt bestätigten Ministerpräsidenten Aleksandar Vucic ein Mahnmal zur Erinnerung an die Opfer der NATO-Bombardierung errichten. Das erklärte Vucic dieser Tage Medienvertretern gegenüber.

Wörtlich sagte der alte und neue Präsident:  „Serbien wird seine Pflicht gegenüber den unschuldigen Opfern der Aggression gegen unser Land erfüllen. Das zeigt unsere Verantwortung gegenüber der Zukunft. Dieses Übel darf sich nie mehr wiederholen.“

Der serbisch-orthodoxe Patriarch Irinej (Irenäus) soll diese Idee bereits gesegnet haben, die auch von dem Filmregisseur Emir Kusturica und dem Oberhaupt der serbischen Akademie der Wissenschaften, Vladimir Kostic, begrüßt wird. Beobachter sehen in der Mahnmal-Idee allerdings auch ein politisches Ablenkungsmanöver: Der NATO-freundliche Kurs der Regierung Vucic stößt in der Bevölkerung vielfach auf Ablehnung – die Regierung müsse der Stimmung im Volk entgegenkommen und zeige sich jetzt zumindest erinnerungspolitisch auf Linie. (mü)

2 Kommentare

  1. Georg Dallmann sagt:

    Vielleicht sollten sich die Serben erstmal an ihre Massenmorde erinnern??

    • Dennis I. sagt:

      Wenn Sie immernoch an diese Legenden aus der CIA-Märchenfabrik glauben, dann bitte erklären Sie uns doch bitte mal den feinen Unterschied zwischen der UÇK und der ISIS.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.