Neue Rochade im Syrien-Konflikt: Türkei fordert Flugverbotszone über Syrien

8. April 2017
Neue Rochade im Syrien-Konflikt: Türkei fordert Flugverbotszone über Syrien
International
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Foto: Symbolbild

Ankara. Der amerikanische Raketenangriff auf die syrische Luftwaffenbasis Schairat in der Provinz Homs führt offenbar unvermittelt zu einer Klärung der Fronten auf dem syrischen Konfliktschauplatz.

Neben Israel begrüßte auch die Türkei den amerikanischen Angriff. Beide Regierungen forderten Washington auf, weitere Angriffe gegen Syrien zu fliegen. Der türkische Präsident Erdogan ging noch einen Schritt weiter und forderte ein Flugverbot für syrische und russische Kampfjets über Syrien. Die Flugzeuge der russischen und syrischen Streitkräfte sollen nach Erdogans Auffassung von den Amerikanern abgeschossen werden.

Diese Wendung der türkischen Politik ist bemerkenswert, hatten sich die russisch-türkischen Beziehungen doch auf Erdogans Betreiben seit dem mißglückten Putsch im Juli 2016, der vor allem dank russischer Geheimdienstinformationen verhindert werden konnte, spürbar normalisiert. (mü)

 

2 Kommentare

  1. Peter Werner sagt:

    Kurzfristig wird das Erdogan helfen. Aber mittelfristig…? In der Politik ist Vertrauen ALLES. Darum auch die Macht der Familien-Clans – wer dem Vater vertraut hat, der vertraut auch dem Sohn. Aber wer vertraut denn noch Erdogan – nach diesem Vertrauensbruch gegen Rußland? Die Amis werden ihn als „nützlichen Idioten“ benutzen und derweil nach einem zuverlässigen Verbündeten Ausschau halten. Denn jeder wird ab jetzt damit rechnen, von Erdogan verraten zu werden – so wie er Putin jetzt verrät.

  2. Alois sagt:

    Ich lehne die Angriffe der USA auf Syrien, den aggressiven US-Globalismus und die Blut-für-Öl-Politik des Westens seit Jahren ab. Gestern war Wut auf Trump war meine erste Reaktion. Aber Vorsicht! Was steckt wirklich dahinter? Der völkerfreundliche Blogger John de Nugent in den USA meint, Trump könne zum Angriff gezwungen gewesen sein, um nicht selber gestürzt zu werden; Trump habe habe ein militärstrategisch gesehen wenig bedeutsames Ziel gewählt.
    Sollen wir bisherigen Trumpfreunde gegen Trump aufgehetzt werden? Es gibt zudem im Netz sog. Kampagnenplattformen wie avaaz org , welche dieser Tage grob einseitig und plump effekthascherisch die Position der Kriegshetzer verbreiten (die syrische Regierung sei schuld) und ihre Newsletterclientel zum Protest in „Europa“ aufstacheln.

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