Deutsche mögen Orbáns Ungarn: 730 deutsche Firmen investieren in Ungarn – Tendenz steigend

26. März 2017
Deutsche mögen Orbáns Ungarn: 730 deutsche Firmen investieren in Ungarn – Tendenz steigend
International
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Foto: Symbolbild

Budapest. Westliche „Qualitätsmedien“ zeichnen Ungarn gerne als Land, das sich gegen alles Fremde abschottet. Doch das stimmt nicht. In ökonomischer Hinsicht hält auch die Regierung Orbán an offenen Grenzen und einem liberalen Wirtschaftsmodell fest. Erst zum zurückliegenden Jahreswechsel kündigte Präsident Orbán ein gigantisches Steuersenkungsprogramm für Unternehmen an, das ungarischen Firmen rund eine halbe Milliarde Euro mehr einbringen soll.

Zudem wirbt die ungarische Regierung gezielt um die Ansiedlung ausländischer Firmen. Unter denen, die dem Ruf folgen, sind vor allem deutsche Firmen. Im verarbeitenden Gewerbe stammt rund ein Drittel der Investitionen aus Deutschland. Der Autobauer Audi ist mittlerweile zweitgrößtes Unternehmen im Land, hinter der ungarischen Erdölgesellschaft. Audi Ungarn schreibt sechs Milliarden Euro Umsatz (rund ein Zehntel des Audi-Gesamtertrags) und hat 6.000 Mitarbeiter. Eon und die Handelskette Metro rangieren ebenfalls unter den ersten zehn in Ungarn.

Die Bundesbankstatistik zählt über 730 deutsche Firmen, die für rund 200 Milliarden Euro Umsatz in Ungarn sorgen und 174.000 Beschäftigte haben. Marktexperten gehen davon aus, daß dies noch nicht das Ende vom Lied ist: die Umsätze der deutschen Unternehmen in Ungarn steigen, und die Aussichten für die weitere Entwicklung sind gut.

Bei der deutsch-ungarischen Industrie- und Handelskammer (DUIHK) hat man dazu konkrete Zahlen: allein knapp 40 Prozent der deutschen Firmen sagen laut einer Umfrage, sie wollten weiter investieren, und 43 Prozent wollen die Zahl ihrer Beschäftigten erhöhen. Neben einer neuen Fabrik von Mercedes für eine Milliarde Euro will auch Thyssenkrupp für 35 Millionen Euro ein neues Werk errichten. Bosch errichtet ein Logistikzentrum für 61 Millionen Euro, und Knorr Bremse kündigte ein deutsch-ungarisches Forschungsprogramm an, in das zehn Millionen Euro fließen sollen. (mü)

Ein Kommentar

  1. Anno Nym sagt:

    Ganz klar, die deutschen Konzerne gehen da hin, wo sie keine von Türken übernommen Betriebsräte haben, die ihnen das Überleben erschweren. Keine dauerkranken Simulanten, kein Personal für das Qualität ein Fremdwort ist.
    Übrigens begrüße ich die Entscheidung meines Arbeitgebers dort zu investieren, wo es in Zukunft nicht nur sunnitischen AKP Anhängern gerecht gemacht wird. Sondern auch Christen eine Chance auf einen anständigen Arbeitsplatz haben. Es geht dabei nicht um den billigen Standort. Sondern dahin zu gehen, wo fleißige Arbeiter zu finden sind.

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