Rote Linie für Israel: Moskau bestellt israelischen Botschafter ins Außenministerium ein

21. März 2017
Rote Linie für Israel: Moskau bestellt israelischen Botschafter ins Außenministerium ein
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Jerusalem. Brisante Entwicklung im Syrien-Konflikt: wie Medien und der syrische UN-Botschafter Baschar Dschaaferi übereinstimmend mitteilen, hat die russische Regierung den israelischen Botschafter in Rußland, Gary Koren, zu einer Unterredung mit dem stellvertretenden russischen Außenminister Michail Bogdanow ins russische Außenministerium einbestellt und Israel wegen der jüngsten Luftangriffe auf syrischem Territorium eine klare Botschaft zukommen lassen.

Dabei hatten in der Nacht von Donnerstag auf Freitag israelische Kampfflugzeuge in Syrien mehrere Ziele angegriffen, worauf die syrischen Streitkräfte Flugabwehrraketen abfeuerten. Laut syrischen Angaben wurde dabei ein israelisches Flugzeug abgeschossen, was von Israel dementiert wird. Die israelischen Kampfjets sahen sich zum Abdrehen veranlaßt.

Der syrische UN-Botschafter Dschaaferi erklärte daraufhin am Montag, daß der Einsatz syrischer Luftabwehrsysteme gegen israelische Maschinen eine deutliche Botschaft darstelle. Auch Moskau soll dem israelischen Botschafter in Rußland unmißverständlich zu verstehen gegeben haben, daß sich die „Spielregeln“ für die israelische Regierung geändert hätten – eine Formulierung, die das israelische Nachrichtenportal „Ha´aretz“ verwendete. „Fakt ist, daß der israelische Botschafter in der Russischen Föderation einberufen wurde und man ihm kategorisch gesagt hat, daß dieses Spiel vorbei ist“, teilte der syrische UN-Botschafter mit.

Beobachter sind sich einig in der Einschätzung, daß der Einsatz der syrischen Luftabwehr gegen israelische Kampfflugzeuge eine neue Entwicklung darstellt. Spekuliert wird im Augenblick noch darüber, inwieweit Rußland als Verbündeter Syriens involviert ist. Allerdings ist davon auszugehen, daß die syrische Reaktion zumindest mit russischer Genehmigung erfolgte.

Die Einbestellung des israelischen Botschafters in russische Außenministerium wird als außenordentlicher Schritt Rußlands gewertet. 2016 hatte Rußland mit Israel eine Vereinbarung über den Einsatz in Syrien getroffen, die verhindern soll, daß die Streitkräfte beider Länder einander in die Quere kommen. (mü)

Ein Kommentar

  1. Peter Werner sagt:

    Man darf dabei nicht das eigentliche Interesse Israels aus den Augen verlieren: DER KONFLIKT!

    Welcher Konflikt? Völlig wurscht, solange es ein Konflikt ist, der USA und Rußland dazu bringt, mit ihrem Militär in der Region anwesend zu sein.

    Denn das Letzte, was Israel will: Alleine sein mit seinen islamistischen Nachbarn, die sich am Ende noch einige sind – gegen Israel.

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