NATO-Schiffe für die Ukraine: Wie der Vertrag von Montreux unterlaufen werden soll

21. März 2017
NATO-Schiffe für die Ukraine: Wie der Vertrag von Montreux unterlaufen werden soll
International
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Foto: Symbolbild

Odessa. Die NATO will ihr militärisches Engagement im Schwarzen Meer verstärken und dabei auf die Unterstützung der Ukraine bauen. Die Initiative richtet sich gegen den Vertrag von Montreux vom Jahr 1936 – dieser billigt nur Anrainerländern die Präsenz von Schiffen im Schwarzen Meer zu und fremden Schiffen nur für eine Dauer von maximal drei Wochen. Doch mithilfe Kiews könnte das westliche Militärbündnis diese Regelung umgehen.

Der Schlüssel ist die Übergabe von NATO-Schiffen an das Anrainerland Ukraine. Näheres dazu dürfte jetzt bei Gelegenheit des Besuches eines NATO-Verbandes in Odessa mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Stepan Poltorak erörtert worden sein.

Laut dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Marine, Igor Worontschenko, erwägt die Ukraine einen Ankauf von Schiffen, die in westlichen Ländern ausgemustert werden. Die Rede ist von 20 bis 30 Schiffen, die demnächst ihre Flaggen wechseln könnten. Für den Betrieb der Kriegsschiffe sind Spezialisten erforderlich. Beobachter wollen deshalb nicht ausschließen, daß in der ukrainischen Kriegsflotte demnächst gemeinsame ukrainisch-westliche-Schiffsbesatzungen auftauchen.

Darüber hinaus wollen die USA für die Modernisierung der ukrainischen Kriegsflotte mehrere Dutzend Millionen Dollar bereitstellen, teilte Worontschenko mit. (mü)

4 Kommentare

  1. jacky sagt:

    Die nordatlantische Terrororganisation muß nur lange genug suchen, um eine Hintertüre zu finden.

  2. Peter Werner sagt:

    Trotz Trump als Präsident gehen die Provokationen in Richtung Rußland fröhlich weiter. Allerdings darf man auch nicht vergessen: Das sind keine isolierten Entscheidungen, sondern Teil einer außenpolitischen Gesamt-Strategie. Um solche Provokationen zu unterbinden, muß erstmal eine neue Strategie her, die die Grundlage solcher Provokationen bildet (oder dann eben nicht mehr). Und es dauert, so eine Strategie auszuarbeiten, komplett mit allen detaillierten Handlungsanweisungen auf taktischer Ebene („Rules of Engagement“). Die Außenpolitik der USA zu ändern – das ist so, als sollte ein 400m-Öltanker den Kurs ändern.

    • Peter Werner sagt:

      Ergänzung: Merkels Außenpolitik besteht einfach darin, hakenschlagend in die Richtung zu flüchten, wo sie für sich persönlich den wenigsten Ärger vermutet. Aber das ist nicht der Normalfall. Während Deutschland unter Merkel nur reagiert, haben andere Nationen durchaus sowas wie ein Konzept.

  3. Georg Dallmann sagt:

    Was die Russen mit ihren „grünen Männchen“ können, kann die Nato auch;-)

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