Europol: Schlepper nutzen Facebook als Kontaktbörse und Werbeplattform

11. März 2017
Europol: Schlepper nutzen Facebook als Kontaktbörse und Werbeplattform
International
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Foto: Symbolbild

Den Haag. Wenn das kein Skandal ist: laut einer Meldung der EU-Polizeiagentur Europol werben rund 17.400 Schlepper auf Facebook für die aktuellen Migrantenrouten nach Europa. Darüber hinaus werden über das soziale Netzwerk auch gefälschte Pässe und Arbeitserlaubnisse angeboten. Eine Überfahrt wird auf Facebook für rund 3500 Euro angeboten.

Europol teilt darüber hinaus mit, daß mehr als 90 % der Migranten genau diese Gruppe von Schleppern in Anspruch nehmen, um ihre Überfahrt über das Mittelmeer zu organisieren. 2015 wurden 148 Nutzer gefunden, die über Facebook interessierte Migranten suchten, 2016 lag die Zahl schon bei 1150 Nutzern. Das erste Ziel der Einwanderer ist in der Regel Italien, weil sie von Afrika aus in kürzester Zeit an der italienischen Küste ankommen können.

Der Europol-Bericht erwähnt zudem die wenig überraschende Tatsache, daß sich auch die Kämpfer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) innerhalb des Schengen-Raumes frei und ohne Aufsicht bewegen können.

Europol resümiert: „Verbrecher verwenden soziale Netze mehr und mehr, und dies macht es noch schwieriger, sie zu beobachten und zu bestrafen. Diese Gruppen sind bereits sehr weit verbreitet, und sie bestechen mittlerweile mehrere Botschaften von Nicht-EU-Ländern, um an notwendige aber falsche Dokumente zu gelangen.“ Die Verbrecherorganisationen erwirtschafteten damit enorme Profite. (mü)

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