Polizeigewerkschaft: Streit um Einkünfte von DPolG-Chef Rainer Wendt

9. März 2017
Polizeigewerkschaft: Streit um Einkünfte von DPolG-Chef Rainer Wendt
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, steht unter massiver öffentlicher Kritik. Grund: Brutto-Einkünfte von jährlich 124.145,29 Euro, wie der „Spiegel“ aus einem Schreiben von Wendts Anwalt zitiert. „Die Summe setzt sich aus mehreren Posten zusammen. Als Polizeihauptkommissar erhielt er demnach 3348,68 Euro brutto im Monat. Von seiner Gewerkschaft erhielt er demnach eine Aufwandsentschädigung in Höhe von monatlich 520 Euro brutto. Darüber hinaus kassierte Wendt den Angaben zufolge 77.721,13 Euro brutto im Jahr für fünf verschiedene Gremienposten.“ („Spiegel online“)

Kritik an seinen Bezügen weist Wendt zurück: „Meine Bezüge sind gemessen an meiner Arbeit angemessen. (…) Der große Zuspruch des überwiegenden Teils meiner Kolleginnen und Kollegen zeigt mir, daß innerhalb der Organisation ein Schaden bislang nicht eingetreten ist. Die Berichterstattung über meine Person wird die Gewerkschaft aushalten, wenn nicht sogar am Ende stärken.“

Der 60jährige Gewerkschaftsboss hatte Ende letzter Woche einräumen müssen, vom Land Nordrhein-Westfalen seinen regulären Beamtensold als Hauptkommissar des Landesamts für Zentrale Polizeiliche Dienste in Duisburg kassiert zu haben, ohne tatsächlich als Polizist zu arbeiten. Politik, Medien und einzelne Gewerkschaftsfunktionäre gingen inzwischen auf Distanz zu Wendt. So erklärte Erich Rettinghaus, NRW-Landesvorsitzender der DPolG, seinen Rückzug aus dem Bundesvorstand der Gewerkschaft. „Die Entscheidungen der Bundesleitung zu den jüngsten belastenden Ereignissen kann ich weder mittragen noch gutheißen“, schrieb Rettinghaus in seinem Rücktrittsschreiben. Mit ihm zusammen zieht sich auch Kassenprüfer Wolfgang Orscheschek aus dem Bundesvorstand zurück.

Die beiden DPolG-Funktionäre reagieren damit auf neuerliche Enthüllungen der „Hamburger Morgenpost“, die berichtet hatte, daß Wendt – zusätzlich zu seinem Beamtensold und den Gewerkschaftsgeldern – allein für den Aufsichtsratsposten im Versicherungskonzern AXA seit 2013 ein jährliches Salär von 50.000 Euro erhält. Brisanz erfährt dies außerdem, weil Wendt in Publikationen des Deutschen Beamtenbundes (DBB) für die Produkte der AXA warb.

Wendt gilt als kritischer Kopf, der vielfach politisch inkorrekte Wahrheiten aus dem Polizeialltag in die öffentliche Debatte einbrachte. (sp)

 

Bildquelle: Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG)

5 Kommentare

  1. Hermann sagt:

    Wendt soll es an den Kragen gehen. Er stellt unbequeme Tatsachen in den Raum, und wenn man lange genug sucht, findet man immer ein Haar in der Suppe. So geht „Demokratie“ in Deutschland.

  2. BADEMEISTER sagt:

    Man kann im jetzt nur viel Kraft wünschen für die nächsten Wochen.
    Er ist den Mächtigen durch seine klaren Berichte zu gefährlich geworden.

    DEUTSCHLAND ZUERST

  3. Eidgenosse sagt:

    Merke: Wer die Ausländerpolitik der Berliner Blockparteien angreift muss so clean sein wie mit Persil, Ariel, Perwoll, Vanish gleichzeitig gewaschen. Sonst droht ein ganz schneller Abschuss.

    • Sven. K. sagt:

      Oder sich vielleicht einfach nur so verhalten wie er es von anderen verlangt und wie es den geltenden Gesetzen entspricht.

      • Fackelträger sagt:

        Waren DAS etwa Wendts Vorwürfe an die Politik? Dem Wendt geht es um Höheres, nämlich um die Zukunft aller Deutschen im Land der Deutschen. Dafür gebührt ihm höchste Ehre.

        Ein fähiger Mann kann außerdem in mehreren Gremien sitzen.

        Es ist ja klar, dass schon lange fieberhaft versucht wird, diesem unangenehmen Kritiker endlich etwas anhängen zu können, das seine Autorität untergraben soll!

        Natürlich finden sich dann genug Spießbürger, denen der Weitblick fehlt, sich aber kleinkariert wegen „Dreck unterm Fingernagel“ gesteuert empören lassen…

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