Sicherheitspolitische Kehrtwende: Schweden vor der Wiedereinführung der Wehrpflicht

5. März 2017
Sicherheitspolitische Kehrtwende: Schweden vor der Wiedereinführung der Wehrpflicht
International
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Foto: Symbolbild

Stockholm. Erst 2010 folgte Schweden einem europaweiten Trend und setzt die bis dahin geltende Wehrpflicht aus. Doch vor der Kulisse einer prekärer werdenden Sicherheitslage findet jetzt ein Umdenken statt. In der Regierung mehren sich die Stimmen, die sich für eine Rückkehr zur Wehrpflicht aussprechen.

Wie Verteidigungsminister Peter Hultqvist jetzt gegenüber dem schwedischen Nachrichtenportal SVT erklärte, sollen schon bald wieder die ersten Wehrpflichtigen reaktiviert werden. Hultqvist spricht sich für ein gemischtes System aus Wehrpflicht und Freiwillligen aus: „Wenn wir komplette und trainierte Militäreinheiten haben wollen, muß der freiwillige Wehrdienst mit der Wehrpflicht gekoppelt werden“, sagte der Minister.

In Norwegen gibt es bereits ein solches System. Wenn der entsprechende Entwurf im Stockholmer Parlament angenommen wird, könnten alle jungen Männer und Frauen, die zwischen 1999 und 2000 geboren wurden, demnächst aufgefordert werden, sich zu registrieren. Dies würde rund 100.000 Jugendliche betreffen.

Auch in der Bevölkerung findet die mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht Zustimmung. In einer Umfrage vom Jahr 2016 sprachen sich 72 Prozent der Befragten für eine Wiedereinführung aus.

Bei schwedischen Politikern stehen bei solchen Überlegungen nicht nur Spekulationen über die angebliche Gefahr durch Rußland im Vordergrund. Auch die sich dramatisch verschlechternde Sicherheitslage im Inneren könnte ein Argument sein. So forderte erst kürzlich ein Politiker der rechten „Schwedendemokraten“den Einsatz des Militärs in Problembezirken wie Rosengård in Malmö. Der Ort kommt wegen seiner anhaltenden Migrantenkrawalle nicht aus den Schlagzeilen. Seit Donald Trumps Ausspruch „Look what happened last night in Sweden“ ist eine Debatte entbrannt, die die verheerende schwedische Zuwanderungspolitik in den Mittelpunkt rückt. Die Folgekosten der Zuwanderung wurden in Schweden 2016 auf rund fünf Milliarden Euro bemessen. Die Kosten für Justiz und Polizei lagen eine Milliarde darunter. Auch das Militär gab erheblich weniger aus. (mü)

6 Kommentare

  1. Ralf N. sagt:

    Warum sollten die Schweden eine islamische Republik verteidigen?

  2. Rack sagt:

    Die Ausrede mit Rußland ist eher unglaubwürdig. Der Einsatz im Innern ist wohl eine Verzweiflungstat. Bleibt nur noch die Frage, gegen wen setzt man die Armee ein?
    Nach Erdogans Drohung mit einem Aufstand wäre das auch eine Option für die Bunte Republik, aber … darf sie das?

  3. Fernglas sagt:

    Die letzte schwedische Armee, die etwas taugte, bestand unter Karl XII.

  4. Bernd Sydow sagt:

    Ich halte das EU-Mitglied Schweden zwar immer noch für einen failed state, aber das soll nicht heißen, daß sich dies nicht auch ändern kann. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre sicherlich die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Von ihr soll auch das Signal ausgehen, daß der Kampf gegen die ausufernde Migrantenkriminalität und die wachsende Gefahr des islamischen Terrorismus – eine „russische Gefahr“ ist meines Erachtens nur vorgeschoben – eben nicht allein Sache der (überforderten) Polizei und des Freiwilligenheeres, sondern des ganzen schwedischen Volkes ist.

    Über lange Jahre wurde das wahre Ausmaß der Kriminalität und Gewaltbereitschaft insbesondere muslimischer Einwanderer und Scheinasylanten weitgehend verschwiegen, woran Schwedens politisch-hyperkorrekte Medienkaste wesentlichen Anteil hat. Und auch den liberalen Regierungspolitikern dürfte mittlerweile klar geworden sein, daß die Zeiten, in denen Ministerinnen und Minister mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihren Ministerien fuhren, endgültig vorbei sind.

  5. peter weber sagt:

    schweden ist 100 % am ende
    islamisches kalifat.

  6. […] Weiterlesen: zuerst​.de/​2​0​1​7​/​0​3​/​0​5​/​s​i​c​h​e​r​h​e​i​t​… […]

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