Marine Le Pen im Libanon: Kein Kopftuch für den Großmufti

22. Februar 2017
Marine Le Pen im Libanon: Kein Kopftuch für den Großmufti
International
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Foto: Symbolbild

Beirut. Die französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen hat einen markanten Akzent gesetzt: im Libanon weigerte sie sich jetzt bei einem geplanten Treffen mit dem Großmufti von Beirut, ein Kopftuch zu tragen. „Ich habe vorher gesagt, daß ich mich nicht verschleiern werde”, sagte die Vorsitzende des Front National.

Weil das Treffen nach ihrer Ankündigung, kein Kopftuch zu tragen, nicht abgesagt wurde, „dachte ich, daß sie meine Entscheidung akzeptieren”, zeigte sich die Europaabgeordnete nach dem Vorfall verwundert. Als sie dann morgens im Büro des Großmuftis Abdellatif Derian eingetroffen sei und dort das Tragen eines Kopftuchs gefordert wurde, sei sie wieder gegangen, ohne den Großmufti getroffen zu haben, so Le Pen.

Ein Sprecher der Dar al-Fatwa, der höchsten sunnitischen Instanz im Land, sagte: „Die Verantwortlichen von Dar al-Fatwa waren überrascht über ihre Weigerung, sich an diese allseits bekannte Regel zu halten.” Le Pen habe vorher gewußt, daß es nötig sei, bei einem Treffen mit dem Großmufti den Kopf zu bedecken. (mü)

6 Kommentare

  1. Wolfsrabe sagt:

    Nun ja, ich sehe das etwas zwiegespalten – zumindest grundsätzlich:
    Wenn ich mich darüber aufrege, daß Gäste in meinem Land meine Sitten und Gebräche mißachten, bedeutet das nicht, daß ich andersherum als Gast in einem anderen Land genau so respektlos verhalte. Damit löse ich überhaupt keine Probleme sondern verhärte nur die Fronten.

    Besser wäre es, wenigstens zunächst moralisch auf der Siegerseite zu stehen und meinen Willen zur Achtung fremder Sitten und Gebräuchen während meines Besuches in fremden Ländern unter Beweis zu stellen. Dann kann ich auch, ohne mich groß erklären zu müssen, respektlose Fremde aus meinem eigenen Land werfen.

    Wie man das bei Staatbesuchen allerdings zu werten hat – da bin ich ehrlich gesagt, unschlüssig, ob man da ebenso vorgeht.

  2. Jakobus sagt:

    Ich finde ihre Entscheidung richtig. Ich auch!?

  3. BADEMEISTER sagt:

    Gratulation Marine

    Viva la France

  4. Pösl, Harald sagt:

    Es ist ja schon mal nicht mehr verwunderlich, dass seitens der „Gastgeber“, Frau Le Pen nicht mal geantwortet wurde, nach dem sie im Vorhinein das Tragen des Kopftuchs verweigerte.
    Zum Anderen gelten die Sitten eines Landes zu respektieren nicht nur in deren Heimatländern. Unsere werden zu Hauf mit Füssen getreten. Und dies mit dem Wohlwollen der europäischen und muslimischen Regierenden. Hut ab Frau Le Pen. Das war die richtige Antwort – ohne Worte – . Und das das tut oft mehr weh und regt zum nachdenken an.

  5. hans sagt:

    ja eigendlich sollte man sich schon als Gast den Gepflogenheiten des Gastgebers unterziehen, ABER wann machen das endlich die ganzen zugereisten „Gäste“ auch bei uns ????

    z.B. unsere Regeln befolgen
    unsere Gesetze befolgen
    unsere Sprache lernen und zwar verständlich
    und bei uns Steuern zahlen und nicht nur als Geldempfänger auftreten

    Ich finde ihre Entscheidung richtig

    • Fackelträger sagt:

      Unsere ausgehungerte Systempresse hätte halt um ihr Leben gern Fotos von einer Kopftuch-LePen geschossen. Damit hätten sie die Marine ach so gerne vorgeführt unter dem Motto: „Seht euch diese Anpasserische an, und das will die sein, die Frankreich retten will.“ Dieses Bild hätte sie dann den ganzen Wahlkampf verfolgt.

      Marine gönnt der Systempresse kein schmutziges Spiel mit den Emotionen der gutgläubigen Bürger. Wie gemein von Marine!

      [Bei einem Wahlkampfauftritt näherte sich Norbert Hofer einmal ein Schwarzafrikaner und sprach diesen an. Fotos davon fanden ihren Weg in die „Qualitätspresse“. Ihnen gegenüber gestellt wurde dann ein VanderBellen in TRACHT!!! Ob das reine Bildbearbeitung war oder eine Einmal-Täuschungs-Kostümierung, das sei dahingestellt.]

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