Geschichtsstreit in Wien: SPÖ-Kultusminister will den Heldenplatz umbenennen

21. Februar 2017
Geschichtsstreit in Wien: SPÖ-Kultusminister will den Heldenplatz umbenennen
National
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Foto: Symbolbild

Wien. In der österreichischen Hauptstadt Wien ist ein handfester Geschichts-Streit entbrannt: SPÖ-Kultusminister Thomas Drozda möchte den angeblich „historisch aufgeladenen“ Heldenplatz umbenennen – etwa in „Platz der Republik“ oder „Platz der Demokratie“, „was mir ehrlich gesagt adäquater erschiene als die historisch doch einigermaßen belastete aktuelle Variante”, wie Drozda in einem Interview mit der Sonntagsausgabe der „Presse“ sagte.

Das reicht dem Bilderstürmer im Ministerrang aber noch nicht. Am liebsten würde er auch die beiden munumentalen Reiterdenkmäler für Prinz Eugen und Erzherzog Karl „entsorgen“, aber: „Da würde wohl das Bundesdenkmalamt eine klare Position einnehmen.“

Wie in solchen Fällen üblich, kann sich auch der österreichische Kultusminister auf politisch gleichgeschaltete Mainstream-„Experten“ stützen, die ihn in seinem Anliegen unterstützen. So zitierte die Tageszeitung „Kurier“ unlängst den Kurator und Publizisten Martin Fritz, derzeit Rektor der Merz-Akademie in Stuttgart, mit einem Plädoyer für „Platz der Republik”. Dagegen sprach sich der Zeithistoriker Oliver Rathkolb für einen „Platz der Demokratie” aus. Der Heldenplatz heißt offiziell seit 1878 so.

In der Öffentlichkeit stoßen die Umbenennungsphantasien des SPÖ-Ministers unterdessen auf wenig Verständnis. Bei einer Leserabstimmung der populären „Kronen“-Zeitung stimmten stattliche 95 Prozent der über 9.400 teilnehmenden Nutzer dagegen. (mü)

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