Marine Le Pen: Austritt aus dem Euro, Rückkehr zum ECU-Verrechnungssystem

7. Januar 2017
Marine Le Pen: Austritt aus dem Euro, Rückkehr zum ECU-Verrechnungssystem
International
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Foto: Symbolbild

Paris. Im Vorfeld des französischen Präsidentschaftswahlkampfes hat die Kandidatin des Front National, die Europaabgeordnete Marine Le Pen, erneut mit einem brisanten Vorschlag für Gesprächsstoff gesorgt: sie möchte den Euro aufgeben und zum früheren Verrechnungssystem nationaler Währungen (ECU) zurückkehren.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert die FN-Chefin mit der Aussage, ein Nebeneinander aus nationaler Währung und ECU würde „keine Auswirkungen auf den Alltag der Franzosen“ haben. Sollte sie gewählt werden, würden die Staatsschulden in die neue französische Währung umgerechnet.

„Der ECU existierte gemeinsam mit den nationalen Währungen“, sagte Le Pen. Beim ECU handelte es sich nicht um eine zweite Währung, sondern um eine Verrechnungseinheit zwischen den EG-Staaten. Der stellvertretende FN-Parteivorsitzende Florian Philippot ergänzt laut Reuters: „Dies könnte ein Modell sein, vielleicht für einen Übergang.“

Die „Europäische Währungseinheit“ („European Currency Unit“, ECU) war vor dem Euro gebräuchlich. Ihr Wert richtete sich nach einem Korb nationaler europäischer Devisen. ECU-Banknoten und Münzen gab es nicht. Mit der Euro-Einführung 1999 als Buchgeld wurden die Devisenkurse fixiert. Das Euro-Bargeld folgte erst 2002. Der erste Durchgang der französischen Präsidentschaftswahlen findet am 23. April statt. (mü)

6 Kommentare

  1. Samuel sagt:

    an Wolfsrabe: die Gründung des Euro wurde schon 1948 , gleich nach dem Krieg, bereits mit Gründung der Montanunion im Geheimen beschlossen!

    Geleakte Protokolle, der damals noch sehr Geheimen Bilderberg- Konferenz von 1950 wurden Ende 2016 auf der Wikileaks Plattform veröffentlicht.

    Sehr sehr interessante Tatsachen, sind in den Bilderberger Dokumenten auf Wikileaks zu lesen.. Darüber, was für Schweinereien die „Eliten“ schon damals für die Europäischen Völkern beschlossen haben.. !

    Und es wurde auch alles genauso umgesetzt… Euro, Grenzen, EU Parlament, Nato, Zentralbank …

  2. Reiner07 sagt:

    Nun hat die Frau etwa nicht Recht?
    Der Euro war ein riesen Fehler und viele Volkswirte haben im Vorfeld der Einrührung genau das vorausgesagt was wir schon mehrere Jahre haben. Eine angebliche Rettung die in Wahrheit nur die Tatsache ist, dass wir für die Schulden anderer haften und aufkommen. Der Euro ist eben nicht Europa, sondern nur ein hirnrissige Idee von Politikern, ohne Rücksicht auf Produktivität und Wertesysteme. Man kann Unterschiede nicht mit einer Währung ausgleichen. Wird ein Ringer Boxer, nur weil er Boxershorts anzieht? Reicht es am Straßenverkehr teilzunehmen, wenn man einen Autoschlüssel hat, oder braucht man dazu ein Fahrzeug?

  3. Florian Geyer sagt:

    Le Pen irrt kolossal.
    Der neue Franc wird gehörig abwerten, und das wiederum wird für höhere Zinsen sorgen.
    Profitieren wird der Arbeitsmarkt, weil die französische Industrie durch die weichere Währung wettbewerbefähiger wird; eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit ohne Lohnausgleich oder ein Streichkonzert bei dem üppigen französischen Beamtenapparat würde natürlich auch helfen, aber damit würde sie wohl kaum die Wahl gewinnen.
    Es gibt eben in der Volkswirtschaft nichts umsonst.

  4. Safet Babic sagt:

    Der Front National zeigt klare Kante: Raus aus dem Euro!

  5. Wolfsrabe sagt:

    Ob es gar keine Auswirkungen für die Franzosen haben wird, muß sich zeigen. Grundsätzlich ist aber die Abschaffung einer zentralen europäischen Währung unumgänglich und für die Wiederherstellung der Unabhängigkeit der europäischen Völker von zentraler Bedeutung.

    Allerdings: So wie ich einen etwas länger zurückliegenden Artikel in einer ZUERST-Ausgabe verstanden habe, war einer der Gründe für die Schaffung des EURO der, die trotz zweier verlorener Weltkriege nicht zu bremsende deutschen Arbeits- und Wirtschaftsleistung künftig nicht nur uns Deutschen, sondern auch unseren europäischen Nachbarn ohne eigenes Zutun zugute kommen zu lassen.

    Wenn der Weg der Unabhängigkeitsbestrebungen der Völker weiter laufen wird – was zu hoffen ist – müssen sich unsere Nachbarn aber auch darüber im Klaren sein, daß wir als Volk künftig weiterhin unseren Nachbarn gern helfen, wir uns aber nicht mehr ausnutzen und ohne Gegenleistung ausbeuten lassen.

  6. Dr. W. Schauerte sagt:

    An ökonomischer Dummheit kaum zu überbieten

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